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SCHWEINFURT: Fantastische Tanzwelten

SCHWEINFURT

Fantastische Tanzwelten

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    Shadows in Motion - Ein Feuerwerk aus Licht und Schatten im Theater Schweinfurt
    Shadows in Motion - Ein Feuerwerk aus Licht und Schatten im Theater Schweinfurt Foto: Foto: Jim Bush

    Mit einem tänzerischen Fest der Fantasie verzauberte die Jon Lehrer Company aus Buffalo das Publikum im zweimal ausverkauften Theater. Choreograf Jon Lehrer hatte in „Shadows in Motion“ sieben Traumwelten geschaffen, die seine vier Tänzerinnen und vier Tänzer mit Dynamik und Konzentration, mit Körperbeherrschung und exzellenter Technik zum Leben erweckten. Doch vor allem begeisterte der szenische Einfallsreichtum Lehrers, der auch mit Schattenspiel, Projektionen, Schwarzlicht und anderen Effekten einen Tanzabend voll mystischer Momente schuf.

    Das beginnt mit der Choreografie „Iambus“, in der sich aus Wasser und Nebel allmählich Leben entwickelt: Zu Pizzicato-Klängen und hymnischen Gesängen gleiten und schweben undefinierbare Wesen unbeschwert durch das Universum. Doch schon bald werfen sie Schatten, die sie ein Leben lang begleiten werden. Die vier Darstellerinnen in „Sirenic“ tanzen mit den Wellen des Meeres, zelebrieren mit beschwörenden Gesten und himmelwärts gerichteten Armen und Blicken die Anbetung einer Gottheit, animiert durch dumpfe Trommelschläge und kehlige wortlose Gesänge.

    Zauber einer fernen Welt

    Zu „Chukchi“ inspirierte Lehrer eine Vorstellung des russischen Chukchi-Eskimo Song- und Dance-Ensemble Ergyron, die er während einer Russland-Tournee in Anadyr (autonomer Kreis der Tschuktschen) besuchte. Und diesen Zauber einer fernen Welt vermittelt das Ensemble auf brillante Art: In einem friedlichen Reigen der Tänzerinnen brechen die körperbemalten Männer mit Power und gewaltigen Sprüngen ein, befeuert von Trommelwirbel und Obertongesang.

    Ariose Klänge begleiten einen dreifachen Pas de deux, bevor im furiosen Abschluss alle auf die Bühne stürmen, um einen Hexensabbat aus stampfenden Beinen und wirbelnden Körpern zu entfesseln.

    Der zweite Teil beginnt mit „Pulp“: Hinter einer Stoffbahn steigen die Tänzer scheinbar Treppen herauf und herunter – eine beliebte alte Zirkusnummer. Und tatsächlich ist diese Choreografie eine einzige große Clown- und Artistikdarbietung, vergnüglich vom Ensemble präsentiert. Skurrile, übertriebene Bewegungen im Stroboskop-Licht ergeben durch Schattenspiel monströse Körpergrößen der Akteure. Slapstick am laufenden Band, der sich zu einer rockenden „Hammond-Orgel-Orgie“ steigert.

    „Troika“ ist ein Spiel mit Licht und Schatten, mit Finden und Trennen von drei Tänzern im Military-Look, das von Harmonie und akrobatischem Können gefärbt ist. Im Schatten werfenden Licht eines von einem Tänzer getragenen Scheinwerfers tanzt Christina Cavallo in „The Way within“ ein ausdrucksvolles Solo: Auf der Suche nach sich selbst springt sie über ihren Schatten, wächst über sich hinaus. Abschließend die Weltraum-Fantasie „Pantheon Rising“. Durch Projektionen sind wir mitten im All, quasi Gefährten der Tänzer in ihren futuristischen Kostümen, die sich in zuckenden Blitzen bewegen.

    Stehende Ovationen und Sekunden-Solo

    Die suggestive Spannung des Abends entlädt sich in Beifallsstürmen, stehenden Ovationen, Begeisterungspfiffen. Die Tänzerinnen und Tänzer verabschieden sich einzeln mit einem Sekunden-Solo, dann tanzt und wirbelt die strahlende Company mit dem ebenso glücklichen Jon Lehrer ein letztes Mal über die Bühne.

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