Marco Dülk hat sich einen seiner Lebensträume erfüllt. Mit einem seiner Fantasy-Bücher landete der gebürtige Theilheimer auf der Beststellerliste. Genau genommen, auf einer Bestellseller-Liste von Amazon für "Selbstverleger". Dülk ist knapp über 40 Jahre alt und arbeitet als kaufmännischer Angestellter im nahen Schweinfurt. Seine Heimat hat er inzwischen in Herlheim gefunden.
Schon als Grundschüler hatten ihn Bücher fasziniert, seine eigene Kreativität und seine Fantasie angeregt. "So was zu schreiben", dachte er im Alter von rund zehn Jahren, "muss doch ganz viel Spaß machen." Als Lieblingsliteratur führt Marco Dülk auch heute noch die Klassiker von J.R.R. Tolkien auf, hat die Bücher über die Zwerge, Elfen und Hobbits mehrmals gelesen, auch im englischen Original. Die Filme, so meint der Autor von inzwischen fünf deutschen Werken, sind meist schlechter als die Romane. Und das, so ist er sich ganz sicher, treffe auch auf den "Herrn der Ringe" zu.

Seine erste Geschichte war nur wenige Seiten lang, sein erstes Buch, er schrieb es im Alter von 17 Jahren, umfasste 300 Seiten und das bisher letzte Werk, der zweite Band seiner "Nymphenreihe" ist schon ein kleiner Schmöker geworden. Seine Herangehensweise hat sich stark gewandelt, meint Dülk und macht das auch an seinen "Helden" fest: in seinen Fantasy-Bücher tritt meiste eine kleine Gruppen von "Guten" gegen offensichtlich viele und übermächtige "Böse" an. Es fehlt kaum an Elementen, die man aus der klassischen Fantasy-Literatur kennt. Marco Dülk lässt Platz für Zauberei und begegnet mit seinen "Helden" fremden und fremdartigen Völkern. Am Anfang hat der Nachwuchsautor einfach seine Gedanken aneinandergereiht und sich von den Vorbildern leiten lassen, jetzt arbeitet er mit einem eigenen Storybook, organisiert sich und die Geschichtenabfolge in einer Zeitleiste.
Fünf deutsche, vier englische Bücher
Neun Bücher sind es insgesamt, die Dülk bisher selbst verlegt, vier hat er in englischer Sprache verfasst. "Print on Demand" heißt das Verfahren, wie das fertige Skript im Internet lagernd auf Bestellung gedruckt, gebunden und versendet wird. Genaue Absatzzahlen nennt der Fantasy-Autor nicht. Und das mit der Bestseller-Liste muss er genauer erklären: auf Amazon gibt es eine ganze Reihe von diesen Hitparaden, auch für "Unterkategorien" der selbstverlegten Fantasyliteratur.
Viel unterwegs war Marco Dülk mit seinen Büchern nicht, die Kontakte zu Büchereien oder Bibliotheken möchte er noch intensivieren, die Suche nach einem Verlag dagegen nicht. "Die Lektoren und Marketing-Profis sprechen dann viel zu viel mit", meint er, die verändern den Text, den Titel und selbst die Cover der Bücher. Den "Umschlag" entwickelt er inzwischen selbst, am Anfang hat er auf das Know-how von Spezialisten zurückgegriffen.
Kinderbücher sollen Selbstvertrauen geben
Neben den Fantasy-Geschichten hat Marco Dülk auch zwei Kinderbücher verfasst. Die Ideen dafür stammen von seiner kleinen Nichte und seinem kleinen Neffen. "Die Reise nach Buntschwarz" half dem Nachwuchs, die Angst vor der Dunkelheit zu überwinden und das zweite, kleine Kinderbuch, stärkt das "Kleinsein".
In der Schwanfelder Grundschule siegte Marco Dülk bei einem Vorlesewettbewerb, verriet der Autor mit Blick auf seine Lebensgeschichte. Die mittlere Reife bestand er in Schweinfurt, eine fundierte Ausbildung zum Buchbinder hat er auch schon hinter sich. Und er hilft seit seiner Jugend, wenn es notwendig ist, gerne in der Gaststätte seiner Eltern, in der Anker-Stube in Wipfeld. Die Freizeit nutzt Marco Dülk mit seiner Herzensdame gerne zum Spazieren und Wandern, Schlösser und Burgen schauen sich die beiden gerne an, loben die große Auswahl an alten Gemäuern im nahen Spessart.