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Fast erneut ein tragischer Badeunfall am Baggersee

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Fast erneut ein tragischer Badeunfall am Baggersee

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    Es war früher Nachmittag: Benedikt Frieß, Matthias Waldherr und Frank Müller (alle 20) saßen am Ufer, spielten Karten, erholten sich vom Beachvolleyball.

    Auf einmal: Schreie! Im Wasser schnappte ein jugendlicher Schwimmer immer wieder nach Luft, panisch tauchte er immer wieder auf und unter, in seinem Arm hatte er einen Krampf.

    Neben ihm sein Freund Cornelius Engelmann (16). Er versuchte, irgendwie zu helfen. Immer wieder griff Cornelius nach der Hüfte des Untergehenden, drückte ihn nach oben. Bald verließen aber auch den jungen Mitschwimmer die Kräfte. Gott-sei-Dank eilten Benedikt, Matthias und Frank schon herbei. "Wir gehen jetzt rein", schrie Benedikt. Er war der Schnellste und drückte den Ertrinkenden als Erster an die Oberfläche. Dann kam ihm Matthias zu Hilfe. Der junge Gochsheimer hatte von der dortigen DLRG-Gruppe einige "Tricks" gelernt, beispielsweise den Abschleppgriff. Damit zog er den Ertrinkenden in Richtung Ufer, Meter um Meter, insgesamt rund 20.

    Ein Zuschauer hatte mittlerweile den Notarzt gerufen. Der rettende Engel in Form von Dr. Georg Lippert nahte.

    "Es fehlen die Rettungsringe", kritisierte Benedikt nach seiner Rettungsaktion im Gespräch mit unserer Zeitung. "Nirgendwo am Baggersee gibt es welche, dabei würden die viel bringen". "Rettungsringe gibt's nicht einmal am Turm der Wasserwacht", ergänzte Mohammed Sofizaden (16). Auch er war an diesem Tag am Baggersee; auch er wollte helfen. Doch als schlechter Schwimmer hat er dann lieber die Wasserwacht zu Hilfe gerufen, ohne daran zu denken, dass ihr Aufsichtsturm wochentags meist nicht besetzt ist.

    Einen wahren Schock erlebte Mohammed aber, als er am Turm eine Rettungshilfe suchen wollte: "Nicht mal ein Rettungsring war da"!

    "Wer nicht schwimmen kann, der kann nichts machen, kann leider nicht helfen", konstatierte Matthias.

    Könnte ein Bademeister helfen? "Wenn Geld für einen solchen da wäre, das wäre nicht schlecht", hieß es aus dem Kreis der Jugendlichen. Einer würde schon reichen. Man würde sich sicherer fühlen; und der Schwimmerbereich im Baggersee sei schließlich überschaubar.

    Einfach nur zugesehen - ohne einen Finger zu rühren - hatten am 12. August wieder einige Badegäste. Kein Thema für Ex-Zivi Benedikt: "Nicht reagieren, das wäre für mich einfach undenkbar. In einer solchen Situation denkt man nicht an das eigene Risiko".

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