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GEROLZHOFEN: Fasziniert von einem der ältesten Häuser der Stadt

GEROLZHOFEN

Fasziniert von einem der ältesten Häuser der Stadt

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    Der BLLV-Kreisverband Gerolzhofen ließ sich das Haus der verstorbenen Betty Stumpf, eines der ältesten Gebäude der Stadt Gerolzhofen, zeigen.
    Der BLLV-Kreisverband Gerolzhofen ließ sich das Haus der verstorbenen Betty Stumpf, eines der ältesten Gebäude der Stadt Gerolzhofen, zeigen. Foto: FOTO wolfgang lindenthal

    (li) Der Kreisverband des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (BLLV) Gerolzhofen ließ sich das Haus der verstorbenen Betty Stumpf, eines der ältesten Gebäude der Stadt, zeigen. Museumsleiter Klaus Vogt führte durch das alte Haus am Marktplatz und wusste eine Fülle einzelner Daten zu berichten.

    Erstmals wurde das früher sehr große Anwesen 1591 erwähnt. Angesehene und reiche Leute lebten in diesem Gebäude, zum Beispiel 1631 der Amtsschreiber der Burg Zabelstein. Nahezu nahtlos lassen sich die Besitzverhältnisse bis zum heutigen Tag (zuletzt Betty Stumpf) zurückverfolgen.

    Ein großer und gewölbter Keller, der früher mit vielen anderen Kellern der Stadt verbunden war, war der erste Verweilort bei der Führung. Der Keller stammt vermutlich aus dem Jahr 1480 und diente unter anderem lange Zeit als Rüben- und Brauereikeller.

    Geschichtsträchtig ist auch der Hinterhof mit alten Holzkonstruktionen, Toiletten und Waschkessel aus der Erbauerzeit. Eine sehenswerte Haustür mit mächtigem Schloss führt ins Innere. Im Erdgeschoss, im ersten Obergeschoss und im verhältnismäßig breiten Flur stößt man auf Räume mit zum Teil Stuckdecken, Schwarzküchen, geflieste Fußböden und anderes.

    Im 18., 19. und 20. Jahrhundert wurden in dem Haus nur wenige Veränderungen vorgenommen (eigentlich nur Fenster, Türen und Fußböden). Im Nachhinein betrachtet, ist dies ein Glücksfall, dass dadurch noch so viel Ursprüngliches erhalten geblieben ist, zum Beispiel nur drei bis vier Kalkschichten an den Wänden, Mauern aus dem 17. Jahrhundert, unter denen sich nahezu komplette Fachwerkfassaden erhalten haben. Dennoch sind viele Schäden an der Substanz festzustellen: Wasser- und Feuchtigkeitsschäden, Holzfäulnis, Absenkungen und Setzungen im Untergrund, statische Probleme sowie Dachstuhlschäden.

    Alle diese Fakten bereiten der gegenwärtigen Besitzerin (Stadt Gerolzhofen) großes Kopfzerbrechen. Eine Generalsanierung würde sicherlich Unsummen verschlingen. Zuvor müsste noch eine klare Nutzung des Hauses ausgearbeitet werden. Hier stehen Stadt und Bürger noch am Anfang. In den verschiedenen Räumen erkennt man alte Holzvertäfelungen aus der Echter-Zeit (um 1616), Stuckdecken, einen barockisierten Raum, Deckenkassetten, das älteste Schiebefenster der Stadt sowie ein Fenster aus der Renaissancezeit. Denkmalschützer datieren manche Entdeckungen unter die „Top Ten“ Nordbayerns.

    Wolfgang Lindenthal bedankte sich am Schluss bei Museumsleiter Klaus Vogt namens des BLLV-Kreisverbandes Gerolzhofen und der 25 Teilnehmer für eine außergewöhnlich informative und fachkundige Führung durch ein kaum bekanntes Kleinod der Stadt.

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