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SCHWEBHEIM/POPPENLAUER: Feuermachen wie in der Steinzeit

SCHWEBHEIM/POPPENLAUER

Feuermachen wie in der Steinzeit

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    Feuer machen wie die Steinzeitmenschen, das begeisterte die Teilnehmer des Ferienspaßprogramms bei einem Museumsbesuch.
    Feuer machen wie die Steinzeitmenschen, das begeisterte die Teilnehmer des Ferienspaßprogramms bei einem Museumsbesuch. Foto: FOTO Ursula Lux

    (ul) „Das hat voll lang gedauert." Bewundernd schauen die Kinder auf die Holzrinde, in der endlich ihr „Steinzeitfeuer" brennt. Klaus Bub relativiert: „Na, so zwei Minuten“, und er erklärt den Kindern noch einmal die Schritte, bis das Feuer brennt. Katzengold (Pyrit) und Feuerstein aneinanderschlagen, bis die Funken fliegen, die müssen auf den Zunder, einen Baumpilz, und wenn der brennt, muss kräftig geblasen werden. Jetzt sind die Kinder dran, voll Begeisterung beginnen sie im Dachgeschoss des „Heimatmuseums zum Anfassen“ in Poppenlauer, auf dieselbe Art Feuer zu machen wie die Menschen vor 100 000 Jahren.

    Der Funke der Begeisterung für die Steinzeit ist übergesprungen, dass die Feuerfunken nicht überspringen und den Dachstuhl in Brand setzen, dafür sorgt Klaus Bub. „Wenn wir zuhause auch so Feuer machen müssten, das wär' schrecklich“, meint ein Jugendlicher und ist froh, dass er bei der Zentralheizung nur den Knopf betätigen muss, um Wärme zu erzeugen.

    Günther Birkles Heimatgefühle

    Der Ortsgeschichtliche Arbeitskreis hat sich beim Ferienspaß auch heuer wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Mit dem Bus ging es nach Poppenlauer, hier bekommt der Vorsitzende Günther Birkle „Heimatgefühle“. Im Schrimpf‘schen Schloss hat er als Lehrer einst gewohnt und hier die erste christliche Gemeinschaftsschule Bayerns mitbegründet. Von 1964 bis 1967 war Birkle „Schlossherr“, wie er lachend sagt. Einer seiner damaligen Kollegen, Klaus Jenisch, legte den Grundstock für das Heimatmuseum. Ein ehemaliger Schüler von ihm, der Koch Reinhard Klopf, hat das Museum ab 1989 aus- und umgebaut.

    Klaus Bub weiß, was das Museum heute auszeichnet. Begeisterte Eltern haben es ihm verraten: „In andere Museen kriegen wir unsere Kinder nicht rein, bei euch nicht mehr raus“, erklärten sie. Die Kinder sitzen derweil im Steinzeitzelt auf Fellen und finden es „sehr gemütlich“ oder sie versuchen ihr Glück mit Steinzeitbohrer und -säge. Alles darf ausprobiert werden. Nicolas hat sich am Mehlmalen versucht, auch er ist froh, ein „moderner Mensch“ zu sein: „Für eine Stunde Arbeit so ein kleines Häufchen!“ Er ist entsetzt, wie wenig beim Mahlen von Stein auf Stein am Ende übrigbleibt.

    Ida und Taylor machen sich unterdessen schon auf den Weg zur Vesper, stolz halten sie ein kleines Stückchen vom Katzengold in den Händen: „Den haben wir geschenkt bekommen!“ Eine enge, niedrige und schmale Steintreppe führt in den Keller des Museums.

    Gespenstergeräusche

    „Puh, das ist ja richtig unheimlich“, beschwert sich ein Mädchen, während die Jungs Bären- und Gespenstergeräusche produzieren. Unten angekommen öffnet sich der Raum in einen Rittersaal. Ein Sechsjähriger will hochgehoben werden, um zu sehen, „ob da einer drinsteckt“ in der Ritterrüstung. Auf dem Holztisch steht echtes Steinzeitbrot. Klaus Bub hat es am Morgen extra für die Kinder noch gebacken. Alle stürzen sich darauf, zeigen sich dann aber wenig begeistert. „Das schmeckt eigentlich nach gar nichts“, stellt ein Mädchen fest und isst dann doch lieber ihr mitgebrachtes Wurstbrot.

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