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SCHWEINFURT: Feuerwehr: Ein Jahr ohne Kommandant

SCHWEINFURT

Feuerwehr: Ein Jahr ohne Kommandant

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    Feuerwehr: Ein Jahr ohne Kommandant
    Feuerwehr: Ein Jahr ohne Kommandant

    Der Stadt steht in naher Zukunft ein weiterer Personenwechsel in einer gehobenen Position ins Haus. Die Tage des noch gar nicht allzu lange in Diensten der Stadt stehenden Feuerwehrchefs Andreas Oesterreich scheinen jedenfalls gezählt. Seit gut einem Jahr ist der 48-Jährige nämlich quasi von der Bildfläche verschwunden, was natürlich vor allem bei den ehrenamtlichen wie berufsmäßigen Feuerwehrleuten für Gesprächsstoff sorgt.

    Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr, der Oesterreich in der Funktion als Stadtbrandrat eigentlich vorsteht, fand zuletzt genauso ohne ihren ehrenamtlichen Vorsitzenden statt wie das Sommerfest auf dem Gelände am Hainig vergangene Woche. Und wenn man bei der Ständigen Wache, deren berufsmäßiger Kommandant Oesterreich ist, anruft, dann meldet sich am anderen Ende nicht Oesterreich, sondern Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Thiemer.

    Ordnungsreferent: Vakanz wegen Krankheit

    Was ist los? Der für die Feuerwehr zuständige Ordnungs- und Sicherheitsreferent Jan von Lackum bestätigt auf Anfrage dieser Redaktion die seit etwa einem Jahr andauernde Vakanz – aus Krankheitsgründen. Näheres will er dazu nicht sagen, was man versteht. Von Lackum bestätigt aber auch eine erste Reaktion der Stadt: Oesterreich ist von seinem Posten als Sachgebietsleiter der Feuerwehr abberufen worden. Thiemer, sein berufsmäßiger Stellvertreter, hat das Leitungsamt kommissarisch übernommen. Übrigens schon vor zwei Monaten. Im ehrenamtlichen Feuerwehrverein ist Thiemer ebenso als gewählter Stellvertreter aufgerückt.

    In der Organisationsstruktur ist die Ständige Wache der Feuerwehr Schweinfurt dem Amt für öffentliche Ordnung als Sachgebiet angegliedert. Ihr Leiter ist Feuerwehrbeamter in der Qualifikationsebene 3 und auf der ehrenamtlichen Schiene gleichzeitig Stadtbrandrat. Er führt als Einsatzleitdienst die Feuerwehr bei Großeinsätzen und leitet den Innendienst.

    Die Ständige Wache zählt 47 Köpfe, 45 Einsatzkräfte und zwei Angestellte. Dienst wird in drei sogenannten Wachabteilungen mit jeweils 15 Feuerwehrmännern geleistet, wobei immer neun Funktionen im 24-Stunden-Dienst besetzt sein müssen. Diese bilden den ersten Lösch- und Rüstzug. Während des 24-Stunden-Schichtdienstes werden neben der ständigen Alarmbereitschaft auch Ausbildung, Dienstsport sowie interne Arbeiten wie Wartung, Prüfung und Reparatur von Einsatzgeräten und Fahrzeugen durchgeführt.

    "Die Ständige Wache muss funktionieren.“

    Die schon vergleichsweise sehr lange anhaltende Abwesenheit von Oesterreich habe die Stadt aus rechtlichen Gründen zu einer Reaktion gezwungen, begründete von Lackum die Abberufung von Oesterreich von seinen berufsmäßigen Pflichten. „Die Ständige Wache muss funktionieren.“ Eine Rolle dürften dabei auch die Feuerwehrleute gespielt haben, denen die Dauerabsenz nicht schmeckte. Sie haben ihre Kritik auch ins Rathaus getragen.

    Etwas komplizierter ist die Sache beim Ehrenamt von Oesterreich als Vereinsvorsitzender. Ihn haben nämlich die rund 60 Freiwilligen Feuerwehrleute als ihren Stadtbrandrat gewählt. Oesterreich hat den Vorsitz also rein faktisch noch inne, wenngleich er auch hier von Thiemer als seinem gewählten Stellvertreter vertreten wird. Die Amtszeit endet aber im März 2016.

    Was geschieht nun, zumal auch Thiemers Tage gezählt sind? Das allerdings aus Altersgründen. Er geht im Herbst/Ende 2016 in den Ruhestand. „Die Entwicklung ist noch nicht vorhersehbar, aber wir müssen gerüstet sein, wenn Thiemer geht“, sagt von Lackum. Geht es etwas genauer? „Ziel ist, eine Person zu finden, die beide Funktionen ausübt“, ergänzt von Lackum mit weiterhin großer Diplomatie die Marschroute. Das heißt übersetzt: Es ist nicht davon auszugehen, dass die Freiwilligen der Schweinfurter Feuerwehr Oesterreich im März 2016 noch einmal zu ihrem Vorsitzenden wählen, sollte er überhaupt wieder zurückkehren. Das Amt als Sachgebietsleiter hat er schon nicht mehr inne.

    Über Andreas Oesterreich
    Oesterreich folgte am 1. April 2010 in beiden Positionen Dieter Becker nach, der neun Jahre lang der Chef der Feuerwehr war. 1991 war der gelernte Polizist zur Berufsfeuerwehr Freiburg gewechselt. Von 2003 bis 2005 leitete er die Feuerwehrleitstelle in Freiburg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

    Bis März 2007 absolvierte Andreas Oesterreich die Ausbildung für den sogenannten gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst. Vor seiner Schweinfurter Zeit war er Einsatzleiter bei der Berufsfeuerwehr Freiburg im Breisgau.

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