Als Motiv nannte er die gute Kameradschaft der Kameraden insbesondere nach Brandeinsätzen sowie den Wunsch nach Lob und Anerkennung. Der Angeklagte hatte als Gruppenführer bei der Freiwilligen Feuerwehr mehr Verantwortung als andere Kameraden und hatte auch als ausgebildeter Atemschutzwart eine herausgehobene Stellung.
Kurz vor der ersten Brandlegung in einer Feldscheune habe er sich bei einem Wohnhausbrand als Atemschutzträger erstmals beweisen können, so der Staatsanwalt in seiner Anklageschrift. Das sei für ihn der Auslöser gewesen, selbst weitere Brände zu legen. Zum Teil habe er die Gebäude unter Alkohol oder Amphetamin-Einfluss angezündet.
Den Schaden, der durch die sieben Brandstiftungen an Feldscheunen und Maschinenhallen in der Zeit von Mitte Mai 2010 bis Januar 2011 entstanden war, bezifferte die Anklage mit 766 000 Euro. Der größte Einzelschaden wurde demnach Ende letzten Jahres an einer 1000 Quadratmeter großen Maschinenhalle mit teuren Geräten von neun Landwirten verursacht, die komplett niedergebrannt sei.
Etwas rätselhaft scheint bisher, was genau den engagierten Feuerwehrler, der vor Gericht zugänglich, intelligent und ruhig wirkt, zu den Brandstiftungen veranlasst hat. Kurz vorher, wenn er an den Gebäuden vorbei fuhr, habe es in seinem Kopf „Klick“ gemacht, sagt er. Dann habe er die Gebäude meist mit einem einfachen Gasfeuerzeug entzündet, sei nach Haus gefahren, habe die Alarmierung abgewartet und sei dann mit den Kameraden zum Löscheinsatz aufgebrochen. Innerhalb eines guten halben Jahres waren um Wollbach/Burkardroth herum 13 Scheunen und Lagerhallen in Flammen aufgegangen. Fünf der Brände sind noch ungeklärt.
Mit großem Aufwand hat die Polizei seinerzeit nach dem „Feuerteufel“ gefahndet und dabei auch einen Profiler aus München eingeschaltet, der ein Täterprofil erstellte. Im Januar wurde der 23-jährige Feuerwehrmann während der Löscharbeiten an einer Feldscheune zwischen Premich und Wollbach festgenommen, nachdem eine Überwachungskamera der Polizei ihn als Täter überführt hatte. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Im Falle einer Verurteilung erwartet ihn eine mehrjährige Haftstrafe.