In Schweinfurt war er bekannt als Geschäftsführer der Firma „Emotion Fireworks“, die unter anderem beim Weinfest an der Peterstirn für nächtliche Lichteffekte sorgte. In Marienmünster arbeitete er als Betriebsleiter des größten deutschen Pyrotechnik-Herstellers ABA. Jetzt ist der gebürtige Gerolzhöfer Marcel Keilholz erst 32-jährig gestorben – am 1. September an den Folgen eines Arbeitsunfalls, den er am 23. August auf dem Abbrennplatz seines Arbeitgebers erlitten hatte.
Keilholz war gelernter Pyrotechniker und staatlich geprüfter Großfeuerwerker; ein sicherheitsbewusster Fachmann, der beim Umgang mit Schwarzpulver stets größte Vorsicht walten ließ. Dass ausgerechnet ihm die Leidenschaft, die er zu seinem Beruf gemacht hatte, nun zum Verhängnis wurde, ist tragisch. Menschliches Fehlverhalten sei zwar nie auszuschließen, wird ein nicht anonymer Experte in der „Neuen Westfälischen“ zitiert; in diesem Fall habe es sich aber wohl um eine „Verkettung unglücklicher Umstände“ gehandelt.
Keilholz und ein Kollege hatten demnach in einem Steinbruch bei Altenbergen Produktionsreste – also Schwarzpulver und feine Metallspäne – entsorgt, als sich diese entzündeten und dem Schweinfurter schwerste Verbrennungen zufügten. Ursächlich sei möglicherweise gespeicherte Hitze auf der Abbrennplatte aus Beton gewesen; an diesem Tag herrschten hochsommerliche Temperaturen. Marcel Keilholz wurde umgehend in eine Spezialklinik in Hannover geflogen, starb aber eine Woche später an den Unfallfolgen.
Seit über vier Jahren hatte sich der Feuerwerker bei privaten Hochzeiten und zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen in der Region einen guten Namen gemacht. Sein Unternehmen hätte am 29. September bei der Schweinfurter „Nacht der Kultur“ einen weiteren großen Auftritt gehabt. Für den KulturPackt war Marcel Keilholz über die Jahre zu einem verlässlichen Partner geworden. „Ein angenehmer, netter Kerl“, erinnert sich Geschäftsführer Gerald „Jimmy“ Günther, „der für einen guten Preis immer Top-Arbeit abgeliefert hat.“ Aus Gründen der Pietät verzichte man daher in diesem Jahr gänzlich über ein Feuerwerk und denke über ein alternatives Angebot nach.
Zur Jahreswende wurde Marcel Keilholz in dieser Zeitung porträtiert. Über seine Kindheit sagte er damals, er habe sich „immer gefreut, wenn es irgendwo geknallt oder gescheppert hat“. Dass diese Liebe zur Pyrotechnik ihm letztlich zum Verhängnis werden sollte, konnte er damals nicht ahnen. Sein letzter Arbeitgeber, die Firma ABA, denkt laut der „Neuen Westfälischen“ nun über die Einführung von Schutzanzügen aus Aluminium oder einer mechanisch gesteuerten Entsorgungsanlage nach. Für Marcel Keilholz kommen diese zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen leider zu spät.