Nein, es ist nicht der großzügige Stauraum für Getränkekästen, der diesen Stadtbus zum studentenfreundlichen „Campus Express“ macht: Die Drinks stehen ebenso wie das Knabber-Gebäck nur für eine viertelstündige Jungfernfahrt mit den Honoratioren bereit.
Bei der Einweihung vor dem offiziellen Betriebsbeginn herrscht an der Ignaz Schön-Straße 11 großer (Bus-) Bahnhof. Außer Vertretern der studentischen Zielgruppe sind dabei: OB Sebastian Remelé, Professor Ralf Roßkopf als Vizepräsident der FH Würzburg-Schweinfurt, Michael Ullrich, Geschäftsführer des Studentenwerks Würzburg und Thomas Kästner, Geschäftsführer der Stadtwerke.
Nicht zuletzt nehmen auch die beiden Projektleiter Platz, Harald Mendrock als stellvertretender Leiter für Personenverkehr und Fahrzeugtechnik, und Ronja Diederich seitens der Studentenschaft.
Im 20-Minuten-Takt
Die Linie 10, die den Hauptbahnhof mit den Schweinfurter Hochschulstandorten (Ignaz-Schön- und Friedrich-Ebert-Straße) verbindet, soll den künftigen i-Campus-Standort schon jetzt attraktiver für Studierende werden lassen: Der „Campus Express“ fährt von Montag bis Freitag, 7.44 Uhr bis 19.15 Uhr, jeweils im 20-Minuten-Takt, und steht für alle Fahrgäste offen. Insgesamt sieben Haltestellen werden an Vorlesungstagen angesteuert.
Ein solches Angebot sei nicht selbstverständlich, meint Thomas Kästner vor der Glasfront der FH – nun hofft man auf Mund-zu-Mund-Propaganda und eifrige Nutzer. Auch umweltpolitisch passe der „Campus Express“ gut zur Stadt: Hier wird im Personennahverkehr CO2 gespart.
„Die enge Verbindung zur Studentenschaft ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kommunalpolitik“, freut sich der Oberbürgermeister. Umgekehrt sollen jetzt auch die Studenten noch besser am Stadtleben teilnehmen können.
„Der Student als Fahrgast kommt nicht vor“: Das hat Harald Mendrock seitens der Stadtwerke festgestellt, als er sich die Kundengruppen angeschaut hat: „Alle Linien sind auf den Rossmarkt ausgerichtet.“ Das sei für den normalen Stadtverkehr gut. Wer in die Vorlesungen oder sein Wohnheim will, verliert dadurch aber Zeit. Also wurde eine Tangentiallinie eingeführt, die das Zentrum bewusst umgeht, Motto „Wir sind da. Deine Direktverbindung zur Fachhochschule“. Nach zwei Jahren Vorbereitung kam nun kurz vor Weihnachten das OK aus München.
Ein besonderer Dank ging an die Logistikstudentin Ronja Diederich. Die Initiatorin hat sich auch noch um die Einführung eines Semestertickets verdient gemacht hat, das parallel zum „Campus Express“ am 15. März startet: das Ergebnis einer Fragebogenaktion. Jeder Student zahlt dafür pro Semester 30 Euro, darf mit seinem Studentenausweis kostenlos fahren und finanziert so gleich noch die neue Buslinie mit.
Harald Mendrock enthüllte nun das Haltestellenschild, das auf die Richard Wagner-Straße als Querstraße zur Ignaz Schön-Straße verweist. Der Vorplatz der FHWS nennt sich jetzt Campus 1 oder Ronja Diederich-Platz: ein kleiner Gag, aber auch ein Dankeschön für das herausragende Engagement der Namensgeberin.
Bei Bedarf kann der fahrende Student die übrigen Busse per Smartphone oder interaktivem Bildschirm verfolgen („Tracking“) oder die Online-Auskunft nutzen. Weitere Infos finden sich unter www.campusexpress-sw.de