Angespannt sitzen die vier Finalisten auf ihren Plätzen. Zettel und Stift in der Hand. Gleich beginnt das Schul-Finale des Wettbewerbs „Jugend debattiert“. Die vier dürfen sich zum Thema anonymisierte Bewerbungen bis zum Vorstellungsgespräch äußern. Jeweils zwei Schüler vertreten die Pro- und zwei die Contraseite. Felix Bandorf und Luca Schüll sind für eine anonymisierte Bewerbung. Den Standpunkt konnten sie sich nicht raussuchen. Das wurde per Losverfahren entschieden. Nun hat jeder der Finalisten zwei Minuten Zeit seine Position darzustellen, danach wird zwölf Minuten frei diskutiert, bevor jeder seinen Standpunkt noch einmal in einer Minute zusammenfassen darf. Eine Jury entscheidet dann wer sich am besten geschlagen hat und am Regionalwettbewerb teilnehmen darf.
Die Glocke ertönt, das Zeichen für den Beginn. Lässig fängt Felix Bandorf an zu reden. Der 21-Jährige wirkt kein bisschen aufgeregt. Klar legt er seine Position dar. Dann klingelt sie wieder, die Glocke. Lea Bauer ist an der Reihe. Die Zwölftklässlerin vertritt die Contra-Seite. Energisch, mit eindringlicher Stimme trägt sie ihre Argumente vor. Dabei legt sie immer wieder ihren Stift von der einen in die andere Hand.
„Die Schüler mussten sich flexibel vorbeireiten“, erklärt Friedemann Müller, einer der Koordinatoren des Projekts. Sie hätten sich auf beide Seiten der insgesamt drei Themen vorbereiten müssen, denn erst eine halbe Stunde vor Debattenbeginn würde das endgültige Thema ausgelost. Müller sieht den Wettbewerb durchweg positiv „Debattieren gehört zu den Grundeigenschaften einer Demokratie“, sagt der Deutschlehrer.
In der Zwischenzeit hat sich die sechsköpfige Jury, zu der auch zwei Schülervertreter gehören, auf den Sieger geeinigt. Der wird allerdings noch nicht gleich bekannt gegeben. Zuerst gibt es Manöverkritik und vor allem viel Lob. Lea Bauer und Luca Schüll dürfen sich freuen. Sie haben den ersten und zweiten Platz belegt. Lea Bauer hat mit ihrem Sieg nicht gerechnet. „Die anderen haben extrem gut debattiert“, sagt die 17-Jährige. Nun heißt es für sie und Luca Schüll: Vorbereiten auf den Regionalwettbewerb und vielleicht auch auf den Bundeswettbewerb in Berlin.