Schweinfurt Nach sechs Monaten zähen Ringens um den Fortbestand hat der Eigentümer des Bushido-Fitness-Studios, Günther Greulich, in der vergangenen Woche das Handtuch geworfen. Mittlerweile wurde beim Amtsgericht Schweinfurt Antrag auf Insolvenz gestellt. Trotzdem kein Grund zur Sorge für die Kundschaft: Ein neuer Betreiber steht als Interessent bereit.
Bereits seit zwei Wochen wird hinter den Kulissen hektisch um eine Lösung gerungen, mit der Kunden und Gläubiger gleichzeitig leben können. Wie aus den Verhandlungen jetzt bekannt wurde, zeichnet sich ab, dass Alexander Strahl, der Eigentümer des Injoy-Fitnessclubs in der Landwehr-Straße, auch die Geschäftsführung der zahlungsunfähigen Bushido-Anlage übernehmen möchte.
Geschehen soll das mittels einer neuen "BetriebsGmbH". Bei Umsetzung dieser Lösung stünde mit der Injoy-Gruppe eine renommierte Beratungsgesellschaft im Hintergrund der Fitness-Anlage im Hafen. Derzeit wird Bushido unter Regie des vorläufigen Insolvenzverwalters, dem Schweinfurter Rechtsanwalt Stefan Stapf, geführt, der eine grundlegende Sanierung anstrebt. "Alle bestehenden Verträge werden erfüllt, für die Kunden entstehen keine Probleme. Wir sind daran interessiert, Bushido langfristig als Fitness-Studio weiterzuführen", erklärte Stefan Stapf gegenüber dieser Zeitung und erwartet eine Lösung in "sehr kurzer Zeit".
Auslöser der Krise war schließlich das Bushido-City-Studio in der Oberen Straße, das von der Kundschaft nicht angenommen wurde. Im Juli 2003 eröffnet, wollte man eigentlich Fitness-Hungrige erreichen, die einfach in der Mittagspause Lust hatten zu trainieren. Allerdings wollten nur wenige diesen Überlegungen auch wirklich folgen. Als problemverschärfend dürfte sich auch die Park-Situation in der Innenstadt bemerkbar gemacht haben.
Die Folge: "Unsere Kosten explodierten bis hin zur Zahlungsunfähigkeit, so dass wir zum Insolvenzgericht gehen mussten", erläutert Günther Greulich. Mittlerweile hat man sich von der Anlage getrennt. Sie wird von einem anderen Inhaber weitergeführt. Nach Auskunft des Insolvenzverwalters gehört der Kundenstamm rechtlich zur bestehenden Bushido-Anlage. "Diese Kunden können jederzeit das Studio am Hafen nutzen", erklärt Stapf.
Für die gut 1100 Bushido-Kunden würde sich unter einem neuen Geschäftsführer Alexander Strahl wenig verändern, betont dieser: "Zuerst einmal werden wir alles so belassen, wie es ist, auch den Namen Bushido. Wir werden aber das Kurs-Angebot ausweiten und den einen oder anderen von unseren Trainern ausleihen."
Beim Fitness-Studio Gschwender als Mitbewerber und Konkurrent auf dem Markt, sieht man die ganze Angelegenheit gelassen, nimmt sie aber auch nicht auf die leichte Schulter. Zuerst einmal will man in Ruhe abwarten und beobachten, was sich tut. "Dass der eine oder andere einmal in Schwierigkeiten gerät, gehört zum allgemeinen Geschäftsleben. Dass es ausgerechnet Günther Greulich getroffen hat, der schon lange Jahre im Geschäft ist, finde ich ziemlich schade", sagt Junior-Chef Christian Gschwender.
Ganz aus dem Geschäft ist der langjährige Schweinfurter Geschäftsmann ohnehin nicht. Als Judotrainer und Ansprechpartner für langjährige Kunden würden der Insolvenzverwalter und der mögliche Geschäftsführer Alexander Strahl ihn gerne übernehmen.