Rund 20 Kinder samt Eltern nahmen an der Fledermauswanderung, einer sogenannten Batnight teil. Dabei stellte sich im Rahmen einer Fragerunde heraus, dass auch die Kleinen schon allerlei über die seltenen Tiere wissen. Dass sie kopfüber hängend schlafen, schlechte Augen haben und ihre Umwelt mit den Ohren wahrnehmen. Dass Feldermäuse allerdings nicht mit der alltäglichen Maus, sondern vielmehr mit dem Maulwurf verwandt sind, da beide Insektenfresser und somit für den Menschen äußerst nützlich sind, war neu.
Hufeisennase und Mausohr
Carol Zirkel, standesgemäß im Fledermaus-T-Shirt, hatte allerlei Material mit dabei, um das Thema zu veranschaulichen. Anhand von Bildern und Plakaten konnten sich die Kinder die Kleine Hufeisennase, das Große Mausohr, die Mopsfledermaus und viele weitere Arten aus der Nähe anschauen.
Das Faszinierendste an den nachtaktiven Säugetieren ist wohl ihre Kunst, sich im Dunkeln zurechtzufinden, ohne ihre Augen einsetzen zu müssen. Fledermäuse stoßen Ultraschallwellen aus, die von den Objekten zurückgeworfen werden. Das Echo eines Baumes hört sich beispielsweise anders an, als das eines Beutetiers. Somit wissen die fliegenden Jäger stets, in welche Richtung sie fliegen müssen und wie weit das Opfer entfernt ist. Da diese Rufe in extrem hohen Frequenzen stattfinden, sind sie für den Menschen nur mit Hilfe eines Fledermausdetektors hörbar, was an Ort und Stelle gleich ausprobiert wurde. Für die menschliche Wahrnehmung ergeben sich unterschiedlichste Töne: Von Rattern und Klacken, Piepsen bis hin zu Pupsgeräuschen.
Doch Batman & Co. sind gefährdet. Giftbelastung durch Holzschutzmittel und Pestizideinsatz in der Forstwirtschaft vergiften die Nahrung, Insekten reiche Jagdgebiete schwinden. Aber jeder kann helfen, indem man beispielsweise einen Feldermauskasten aufhängt, damit die Tiere ein sicheres Quartier haben. Und nicht verzweifeln– oftmals dauert es Jahre, bis die Kästen angenommen werden.
Beim Winterschlaf nicht stören
Falls die Fledermäuse im heimischen Keller ihren Winterschlaf halten, sollten sie keinesfalls aufgeweckt werden. Beim Aufwachen muss die Körpertemperatur mühsam hochgefahren werden, so dass das angefressene Fettpolster eventuell für die restliche Zeit nicht ausreicht.
Nach der „Schulstunde“ ging es dann mit dem Bat-Detektor im Schein der Taschenlampen auf Wanderschaft. Am Weiher geriet die eine oder andere Fledermaus ins „Radar“, und das Rattern und Klackern rief Gelächter hervor.
Nach einem kurzen Rundgang durch den Wald war die Batnight beendet, und für viele stand fest: Ob im Kino oder in natura – Fledermäuse begeistern Groß und Klein.