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Flirrende Hammond-Klänge

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Flirrende Hammond-Klänge

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    Noch immer verliebt in den Hammond-Sound: Peter Weltner zusammen mit Gunnar Olsen am Schlagzeug bei
ihrem Auftritt in der Disharmonie.
    Noch immer verliebt in den Hammond-Sound: Peter Weltner zusammen mit Gunnar Olsen am Schlagzeug bei ihrem Auftritt in der Disharmonie. Foto: FOTO MANFRED HERKER

    schweinfurt Peter Weltner ist mit 54 Jahren immer noch verliebt - in den schwirrenden, schwebenden Klang der Hammondorgel. Und es ist ja wirklich schon äußerlich ein Prachtinstrument, das da im Mittelpunkt der Disharmonie-Bühne steht. Zu diesem Modell New B 3 gehört auch das sogenannte Leslie-Kabinett, ein Effektgerät, das auf dem Prinzip rotierender Lautsprecher beruht. Um den konstruktiven Aufwand zu reduzieren, drehen sich allerdings nicht die Lautsprecher, sondern die Schallaustrittsöffnungen und -ablenkvorrichtungen.

    In seiner Jugend hatte Weltner in verschiedenen Rockbands gespielt, dann folgte eine "seriöse" erfolgreiche Tätigkeit als selbständiger Diplomtechniker für Orthopädie bis 2002. Da wurde Weltner 50 Jahre alt und er entschloss sich, einen Traum wahr werden zu lassen - sein Leben nur noch der Musik zu widmen. Seitdem arbeitet der sympathische Hammond-Prophet mit verschiedenen Bands, hat Soloprogramme mit "Hammond pur" und "Hammond plus Piano". "Es hat was Erotisches, wenn die Orgel unter meinem Spiel lustvoll stöhnt und schreit", schwärmt der Musiker.

    Sein Auftritt in der Disharmonie war mit "Hammond, Keys & Drums" angekündigt, ein Künstlerfoto im Zwei-Monats-Programm der Kulturwerkstatt nannte als Stilrichtung Jazz. Dies aber erwies sich schnell als Etikettenschwindel, denn mit Jazz hat Weltners Musik nun nicht das Geringste zu tun. Was ist es aber dann? Hat man sich satt gehört an dem spezifischen Hammond-Sound, bleibt eine ansprechende, gut gemachte und Rhythmus betonte Unterhaltungsmusik. Mit Gunnar Olsen hat Weltner einen Vollblutmusikanten und Profi-Schlagzeuger als Partner gewonnen, der mit seinem spannungsgeladenen Spiel versucht, dem musikalischen Geschehen Farbe und Power zu geben.

    Alle Stücke des Abends sind Eigenkompositionen Weltners. Das Programm wechselt zwischen rockbetonten Titeln und gefühligen Balladen. "Hammond Dreaming", "Thoughtful" und "Opus 1" sind solche langsamen Nummern, die von einer formelhaften Melodik und einer schlichten Harmonik bestimmt werden. Ein zusätzlicher Streichersound in "Opus 1" gibt dem einen wohligen Touch. Tempo-, Rhythmus- oder Tonartwechsel sind entbehrlich, Improvisationen finden nicht statt. Daneben stehen "PW's Piano Rock", "City Train" und "November Blues", die mit groovender Rhythmus-Dominanz und musikalischem Feuer gefallen.

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