Stadt wie Landkreis Schweinfurt gehen davon aus, dass die am Donnerstag vom Sozialministerium genannte Zahl von nunmehr 5700 Flüchtlingen, die in der Region untergebracht werden sollen, eine Obergrenze darstellt. Das bestätigten auf Anfrage der Redaktion am Freitag Landrat Florian Töpper sowie der Pressesprecher der Stadt, Nicolas Lahovnic.
Töpper sprach von einem „guten Draht“ zur bayerischen Sozialministerin Emilia Müller. Er ist mit ihr am Mittwoch zusammen mit den Bürgermeistern Oliver Brust (Geldersheim) und Bettina Bärmann (Niederwerrn) zu Gesprächen in München zusammengetroffen. Eine bestimmte Zahl will der Landrat nicht bestätigen, weil noch verhandelt werde.
Allerdings hatten wir schon vor Wochen berichtet, dass Töpper und Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé die Integrationsfähigkeit von Stadt und Landkreis bei rund 5000 Flüchtlingen sahen. Diese Zahl wäre mit der am Mittwoch vom Ministerium genannten Zahl 5700 schon mehr als erreicht. Hier müsse auch Schluss sein, sagte Töpper.
Eine definierte Höchstgrenze sei von Anfang an das Verhandlungsziel von Stadt, Landkreis und den Anrainergemeinden gewesen. Auch wenn theoretisch noch viel mehr Menschen auf den Konversionsflächen (Ex-US-Gebiete) untergebracht werden könnten, müsse die Zahl der Asylbewerber doch in Bezug zur Stammbevölkerung gesehen werden.
„Nur weil hier große Flächen frei sind, können darauf nicht unbegrenzt Flüchtlinge untergebracht werden“, so der Landrat. Die Gespräche mit dem Ministerium fänden übrigens in Abstimmung auch mit den hiesigen Abgeordneten Anja Weisgerber (Bundestag) und Gerhard Eck (Landtag) statt.
„Es war klar, dass eine Erweiterung insbesondere der Erstaufnahme in der Region Schweinfurt stattfinden wird und diese in der Ledward- und Conn-Kaserne stattfindet“, so Stadtsprecher Nicolas Lahovnic. Was aber, wenn der Flüchtlingsstrom anhält, und – weil in Kasernen eben Platz ist – die Regierung beispielsweise auf 7000 erweitern will?
„Diese Befürchtung sehen wir nicht“, sagt Lahovnic. OB Remelé und Landrat Töpper hätten sich dafür eingesetzt, dass es nicht zu einer Überlastung der Region kommt. Bei der nun im Raum stehenden Zahl 5700 sollte es auch bleiben.
Die Bürgermeister von Geldersheim und Niederwerrn, Oliver Brust und Bettina Bärmann, waren am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Auf deren Gemeindegebiet befindet sich die Conn-Kaserne, die für eine Erweiterung der Erstaufnahme und Gemeinschaftsunterkünfte besonders in Betracht kommt.