Die Flüchtlingsunterkunft, bei der bis Jahresende nun auch im Niederwerrner Teil des Conn-Areals Gebäude und Thermohallen für insgesamt 2600 Menschen belegt werden, war Thema in den Bürgerversammlungen der betroffenen Gemeinden.
Die Conn Barracks werden derzeit zur Erstaufnahmeeinrichtung umgebaut und sollen die Notunterkünfte im Landkreis ersetzen. Neben der sozialen Betreuung durch Diakonie und Caritas ist für die Flüchtlinge vor allem das Landratsamt zuständig.
Direkte Kosten entstehen der Gemeinde keine, sagte Niederwerrns Rathauschefin Bettina Bärmann auf Nachfrage von Herbert Schnös. Bislang habe man nur durch die Einrichtung von Bushaltestellen einen Kostenanteil zu tragen. Sie seien aber auch für den künftigen Gewerbepark nutzbar. Den Rest übernehmen der Freistaat und teilweise der Landkreis.
Warum man die Flüchtlinge derart auf Niederwerrner Gebiet konzentriere, fragte Schnös, der die Gefahr einer Gettobildung sah. Hier gehe es um eine Erstaufnahmeeinrichtung, so Bärmann, mit einer durchschnittlichen Verweildauer von sechs Monaten, die Asylbewerber würden dann bundesweit verteilt. An der eigenen Schule habe man bereits drei Übergangsklassen, hieß es auf Nachfrage von Andreas Wieland, ansonsten sei die Kinderbetreuung in den Conn Barracks geplant.
Auch in Oberwerrn gibt es Bedenken, wegen der bis Jahresende geschaffenen Unterbringungsmöglichkeiten für 2600 Menschen an der B 303: ein eigenes Dorf auf Zeit, zwischen Ober- und Niederwerrn.
Schon von den zuletzt rund 200 Bewohnern sind gelegentlich Neugierige auf das Gelände des Aussiedlerhofs Hümmer gekommen.
„Sie sind ja nicht eingesperrt“, sagte die Rathauschefin Bettina Bärmann: „Das sind Menschen wie Du und Ich, die haben das Recht, sich in unserer Flur zu bewegen.“
Natürlich sei Langeweile durch fehlende Beschäftigung ein Problem. Die Leute bräuchten Abwechslung. Die Sportanlagen und Spielplätze auf dem Geländen könnten künftig genutzt werden, auch durch die ehrenamtlichen Helfer ließe sich vieles abfangen. Die Asylbewerber seien zudem nicht auf Dauer da, es werde eine starke Fluktuation geben.