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SCHWEINFURT: Formel-1: Humboldt-Crew wird bayerischer Meister

SCHWEINFURT

Formel-1: Humboldt-Crew wird bayerischer Meister

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    Mit 84 Zentimeter ist der blaue Demonstrations-Rennwagen viermal größer als der originale Miniatur-Flitzer „Flowing Arrow“, den die AvH-Gymnasiasten der „Fast Tech Crew“ konstruierten. Über die gewonnene Bayerische Meisterschaft bei „Formel 1 in der Schule“ freuen sich (vorne von links): Felix Eckert, Dominik Madinger, Pauline Mehringer, Ilias Asimakopoulos, Julian Gehrig, Simon Körner, (hinten) Schulleiter Christoph Zänglein und Physiklehrer Benedikt Friedrich.
    Mit 84 Zentimeter ist der blaue Demonstrations-Rennwagen viermal größer als der originale Miniatur-Flitzer „Flowing Arrow“, den die AvH-Gymnasiasten der „Fast Tech Crew“ konstruierten. Über die gewonnene Bayerische Meisterschaft bei „Formel 1 in der Schule“ freuen sich (vorne von links): Felix Eckert, Dominik Madinger, Pauline Mehringer, Ilias Asimakopoulos, Julian Gehrig, Simon Körner, (hinten) Schulleiter Christoph Zänglein und Physiklehrer Benedikt Friedrich. Foto: Foto: Silvia Eidel

    Schnelligkeit ist das eine, ein professionell arbeitendes Schüler-Team das andere: Mit ihrem selbst konstruierten, blau-silbernen Miniatur-Rennwagen sicherte sich die „Fast Tech Crew“ am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium den Bayerischen Meistertitel im Wettbewerb „Formel 1 in der Schule“. Danach benannt hat sich auch das P-Seminar Physik, dessen 14 erfolgreiche Q11-Schüler sich jetzt auf die Deutsche Meisterschaft vorbereiten.

    „Eine Schippe draufgelegt“ auf das Ergebnis von 2015 haben die technologiebegeisterten Gymnasiasten, zeigt sich AvH-Schulleiter Christoph Zänglein stolz. Zumal sie nicht nur seine Schule, sondern auch die Industriestadt Schweinfurt unter neun Wettbewerbs-Teilnehmern aus Bayern, Österreich und Sachsen-Anhalt bestens repräsentierten. Im Vorjahr hatten fünf Zehntklässler, die Fast Tech Crew, kurz FTC, bei ihrer ersten Wettkampf-Teilnahme auf Anhieb den zweiten Platz erreicht. Der Ehrgeiz war geweckt, die Jungs wollten ganz oben stehen.

    Was im vergangenen Jahr ausschließlich in der Freizeit, unter Betreuung ihres Mathe- und Physiklehrers Benedikt Friedrich geschah, wurde jetzt in ein schulisches P-Seminar gepackt. „Das Thema ist eigentlich ein Paradebeispiel für so ein Projekt-Seminar“, erklärt der Lehrer. Denn neben der Technik geht es um Marketing, Design, IT, Medien oder die Erstellung eines Konzeptes, um multidisziplinäres Arbeiten. Schließlich sollen die Schüler Methodenkompetenz, Sozial-, Selbst- und Fachkompetenz erwerben.

    Die Zeit im Unterricht reicht gerade mal für Besprechungen

    Der Aufwand für die „Formel 1“ bewegt sich allerdings weit über dem Stundenplan, weiß Benedikt Friedrich, dem der Schulleiter ausdrücklich für sein Engagement dankt. „Die Zeit im Unterricht reicht grade für die Besprechungen“, grinst Julian Gehrig. Alles andere wird dann doch neben der Schule erledigt, es ist mehr oder weniger ausschließliches Hobby geworden.

    Gehrig ist im Team für IT und Medien zuständig, für die Gestaltung der Website, Flyer, Portfolio. Solche Kompetenzen sind im Wettbewerb neben der Fahrzeit des Mini-Rennwagens genauso wichtig. Denn es zählt die Gesamtleistung aus Konstruktion, Fertigung, Businessplan, Marketing, Portfolio und Präsentation.

    Drittschnellster Rennwagen auf der 20-Meter-Bahn

    „Wir hatten den besten Team-Stand, die beste mündliche Präsentation und das beste Portfolio“, verweist Teammanager Simon Körner auf den Erfolg am vergangenen Wochenende bei der Regionalmeisterschaft Süd-Ost im oberpfälzischen Wiesau. Der selbstgebaute blaue Flitzer, der 21 Zentimeter lange und 55 Gramm leichte, pfeilschnelle „Flowing Arrow“, war der drittschnellste Rennwagen auf der 20-Meter-Bahn. Die schoss er, angetrieben von einer Gaspatrone, in 1,138 Sekunden entlang und war damit 14 Tausendstel langsamer als das Siegerauto, erklärt Dominik Madinger.

    Der 18-Jährige ist im Team zuständig für Konstruktion und Entwicklung. Im Vergleich zum vergangenen Jahr habe man dank großzügiger Sponsoren deutlich mehr Testmöglichkeiten gehabt und den Mini-Boliden daher ständig verbessern können, erzählt er.

    Neben der Fachhochschule, in der er den virtuellen Windkanal nutzen konnte, standen vor allem die großen Schweinfurter Unternehmen zur Seite. ZF, Schaeffler FAG und Fresenius Medical Care halfen als Premium-Sponsoren nicht nur mit Geld, sondern vor allem mit Wissen und Technik. Von ZF wurden beispielsweise mit der High Speed Kamera Aufnahmen für die Bewegungsanalyse geschossen. Das ausgeklügelte blaue Chassis aus Polyurethan fräste Fresenius, erklärt Ilias Asimakopoulos, der für die Produktion des kleinen Flitzers zuständig ist. Räder und Achsen fertigte Schaeffler FAG.

    Insgesamt 28 Sponsoren gewannen die Schüler – eine große Aufgabe für die Marketing-Frau Pauline Mehringer. Darunter waren auch kleine Firmen wie MS-creare Solutions, das durch Lasersintern den Front- und Heckspoiler schuf. Aber auch große, wie Lackwerk, das dem Boliden die edle Außenhaut verpasste. Oder private Beziehungen wurden genutzt, etwa zu Madinger Industry Services.

    Im Vergleich zum Vorjahr war das ganze Vorhaben „breiter gefächert, professioneller“, meint Teammanager Simon Körner: vom wöchentliche Meeting aller 14 P-Seminaristen bis zum Designkonzept. Den Part des Grafikdesigner übernahm Felix Eckert, der dafür sorgte, dass das Corporate Identity auf allen Wettbewerbsgegenständen auftauchte: Vom Outfit bis zur Visitenkarte. Denn auch darauf wird Wert gelegt.

    Am 29. April geht es zur Deutschen Meisterschaft nach Potsdam

    Gelernt haben die 14 P-Seminaristen, dass solche Projekte nur im Team erledigt werden können, inklusive ihrer Schweinfurter Partner, unterstreicht Lehrer Friedrich. Die Partner brauchen sie auch jetzt wieder, wenn sie für die Deutsche Meisterschaft am 29. und 30. April in Potsdam ihren „Flowing Arrow“ noch verändern und die anderen Wettbewerbsanteile ausfeilen wollen. „Sie vertreten Schweinfurt“, sagt Friedrich, mit der Option, als Erst- oder Zweitplatzierter zur Weltmeisterschaft nach Austin in Texas zu kommen.

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