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SCHWEINFURT: Frage nach Schuld und Verantwortung

SCHWEINFURT

Frage nach Schuld und Verantwortung

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    Das Filmforum der Volkshochschule präsentiert internationale Filme in Originalversion mit deutschen Untertiteln, Filmklassiker und besonders sehenswerte Werke aus den letzten Kinojahren. Thematische Schwerpunkte des Semesters sind der film noir und Filme, die die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts reflektieren.

    Am Montag, 3. Oktober wird Der Verlorene (BRD 1951, 93 Min., FSK 16) von und mit Peter Lorre gezeigt. Lorre spielt einen Arzt, der während des „Dritten Reichs“ im Affekt seine Verlobte umbrachte, die ein Verhältnis mit einem seiner Mitarbeiter hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg, mit neuer Identität versehen, doch unter seiner Schuld leidend, trifft er diesen ehemaligen Mitarbeiter, einen überzeugten und von den Alliierten gesuchten Nazi, wieder. Der lebt ebenfalls unter neuem Namen und erhofft sich von seinem früheren Chef ein Einverständnis, das der ihm verweigert. – Lorres einzige Regie-Arbeit, einer der wichtigsten deutschen Filme der 1950er, verschwand damals schnell wieder aus den Kinos, weil das Publikum sich der Frage nach Schuld und Verantwortung nicht stellen wollte.

    Am Montag, 10. Oktober folgt, der fast zeitgleich entstandene DDR-Film Das Beil von Wandsbek (Falk Harnack, DDR 1950, 108 Min., nach einem Roman von Arnold Zweig). Hamburg 1934: vier zum Tod verurteilte Kommunisten sollen gehenkt werden, doch der Henker des Zuchthauses ist erkrankt. Ersatz findet sich in dem Schlachtermeister Teetjen (Erwin Geschoneck), der gerade in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt und zusätzliches Geld gut gebrauchen kann. Geheimhaltung war vereinbart, doch Teetjens Henkertätigkeit spricht sich herum, seine Kunden sind entsetzt, seine Frau erhängt sich . . . . Der Film Harnacks, der selbst im Widerstand gegen das „Dritte Reich“ aktiv war, wurde in der DDR heftig kritisiert und nach wenigen Wochen aus den Kinos genommen, weil er angeblich Mitleid mit den Tätern wecke.

    Am Montag, 17. Oktober ist Le silence de la mer (Das Schweigen des Meeres) von Jean-Pierre Melville zu sehen (F 1949, 84 Min., frzOmenglU). Frankreich im Zweiten Weltkrieg: ein deutscher Offizier wird im Haus eines alten Franzosen und seiner Tochter einquartiert. Aus Protest sprechen sie mit ihm kein Wort, während er über deutsche und französische Kultur monologisiert.

    Seinen idealistischen Reden über deutsch-französische Freundschaft wird die harte Realität der deutschen Besetzung Frankreichs gegenübergestellt. – Atmosphärisch dichte Verfilmung einer Erzählung des in der résistance aktiven Schriftstellers Vercors.

    Am Montag, 24. Oktober steht der Stummfilm Orlacs Hände auf dem Programm (Robert Wiene, Österreich 1924, 90 Min., mit Conrad Veidt und Fritz Kortner). Einem Pianisten werden bei einem Unfall beide Hände abgetrennt. Ein Arzt kann ihm neue annähen, doch bald fühlt der Pianist sich auf geheimnisvolle Art und Weise gedrängt, mit diesen Händen zu morden . . . Expressionistischer Horror-Klassiker vom „Caligari“-Regisseur Wiene.

    Am Montag, 31. Oktober folgt der Hollywood-Klassiker Sunset Boulevard (Boulevard der Dämmerung) von Billy Wilder (USA 1950, 110 Min., englOmU, mit Gloria Swanson und Erich von Stroheim). Drehbuchautor Joe Gillis ist wenig erfolgreich und stets knapp bei Kasse. Beim Versuch, sein Auto vor der Pfändung zu retten, landet er auf einem alten Anwesen am Sunset Boulevard, wo die längst vergessene Stummfilmdiva Norma Desmond residiert. Sie sucht einen Filmautor, plant sie doch schon lange ein glanzvolles Comeback. Joe nimmt den Job an und gerät bald in ein dichtes Netz aus Abhängigkeit, Ehrgeiz und Wahnsinn.

    Eintritt: 6, ermäßigt 5 Euro. Teilnehmer der vhs-Sprachkurse zahlen 4 Euro. Beginn ist immer um 19 Uhr, sofern nicht anders angegeben. Die Filme finden im KuK in der Ignaz-Schön-Straße 32 statt.

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