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BERGRHEINFELD: Frage „Teller oder Tank“ ist entschieden

BERGRHEINFELD

Frage „Teller oder Tank“ ist entschieden

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    Christian Stockinger sprach über die Zukunft.
    Christian Stockinger sprach über die Zukunft. Foto: Foto: Horst Fröhling

    „Die Landwirtschaft Bayerns in 2030“: unter diesem Titel versuchte Christian Stockinger, Vizepräsident der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und Mitglied des Instituts für Agrarökonomie, bei einer Veranstaltung des Verbands für landwirtschaftliche Fachbildung Schweinfurt (VLF), die Zukunft der bayerischen Agrarwirtschaft einzuschätzen. Da der Agrarmarkt langfristig nicht prognostizierbar sei, geht er für seine Betrachtungen von der Fortschreibung der bisherigen Entwicklung aus.

    „Im Vergleich zu jetzt wird die Land- und Ernährungswirtschaft 2030 ein geradezu politikfreier Raum sein“, so Agrarökonom Stockinger. Hier habe der Rückbau von Ausgleichszahlungen und Dauersubventionierung die deutsche Landwirtschaft entgegen brancheneigenen Befürchtungen nicht geschwächt, sondern deren Stärken zur vollen Entfaltung gebracht und die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Weiter betonte er, die deutsche Landwirtschaft werde in der Lage sein, den biologischen und technischen Fortschritt konsequent umzusetzen. So hätten dann Früchte, die heute noch als Exoten bezeichnet werden wie beispielsweise die Sojabohne, einen festen Platz in der landwirtschaftlichen Fruchtfolge.

    Der strukturelle Veränderungsprozess in der Agrarwirtschaft werde sich unverändert fortsetzen und zu erheblichen Veränderungen führen, erklärte Stockinger. Die Anzahl der Betriebe werde sich halbieren, Betriebs- und Bestandsgrößen verdoppeln. „Die Landwirtschaft werde immer mehr ein Manager-gesteuertes Unternehmen.“ Energieproduktion aus Biomasse werde keine Rolle mehr spielen. Der Vorrang der Lebensmittelerzeugung sei dann im Grundgesetz verankert. Die Frage „Teller oder Tank“ hat sich dann erledigt. Stockinger geht davon aus, dass in der Zukunft mehr Nahrungsmittel produziert werden. 2030 werden nach seiner Schätzung die Erträge rein über den Markt erzielt, ohne Prämien und Subventionen. Allerdings: Neben seinem optimistischen Modell, in dem es weder Prämien noch Subventionen gibt, die Landwirte ihr Einkommen selbst erwirtschafteten, sei auch ein alternatives pessimistisches denkbar. Abhängig sei dies von der weltweiten Wirtschafts-, Währungs-, Finanz- und Fiskalpolitik.

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