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SCHWEINFURT: Frau Pudding: Retro-Kult im Zürch

SCHWEINFURT

Frau Pudding: Retro-Kult im Zürch

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    Unverkäufliches Lieblingsstück: Auf der Couch sollen die Kunden Platz nehmen, stöbern oder eine Afri-Cola trinken. Im Bild Chefin Eva-Maria Wenzel (rechts) mit einer Kundin.
    Unverkäufliches Lieblingsstück: Auf der Couch sollen die Kunden Platz nehmen, stöbern oder eine Afri-Cola trinken. Im Bild Chefin Eva-Maria Wenzel (rechts) mit einer Kundin. Foto: Foto: Stefanie Bader

    In der Burggasse steht ein grünes Klappfahrrad mit bunten Luftballons vor dem Schaufenster von Frau Pudding. So heißt der verspielte Laden, dessen Dielenboden beim Eintreten so schön knarzt.

    Vögel und Blumen hängen von der Decke. Hinter der Kasse sitzt eine goldene Winkekatze. Nach Farben geordnet, hängt die Secondhand-Kleidung an selbstangefertigten Kleiderständern – von der Markenlederjacke über den Pullover von Oma bis zur Jeansjacke aus den 80er Jahren; dazu alte Schallplatten, Comics, Reisekoffer, Wohnaccessoires aus früheren Zeiten.

    Herrin über all die „Antiquitäten“ ist die Schweinfurterin Eva-Maria Wenzel, 24. Sie ist die Chefin von „Frau Pudding“. Im Juni erst hat die Jungunternehmerin das Geschäft mit Unterstützung ihrer Eltern eröffnet. Mit ihrem Secondhand-Laden springt sie auf eine Welle auf, die Retro-Kult genannt wird. Zu ihren Kunden gehören Kinder und Jugendliche ebenso wie Damen und Herren gehobenen Alters, die von so mancher Klamotte und manchem Gegenstand an ihre Kindheitstage erinnert werden.

    Warum sie ihr Geschäft „Frau Pudding“ genannt hat, hat für Eva-Maria Wenzel keinen besonderen Hintergrund. Er gefällt ihr ganz einfach. Der Secondhand-Trend ist zum Inbegriff für nachhaltiges Konsumverhalten geworden: Was noch gut und brauchbar ist, soll möglichst lange genutzt und nicht einfach beim Aufflackern des nächsten Modetrends weggeworfen werden. Darum geht es auch der „Frau Pudding“-Chefin. „Ich bin sozusagen auf dem Flohmarkt groß geworden“, sagt sie.

    Nach mehrwöchigem Berlinaufenthalt ist der medizinischen Fachangestellten klar geworden, dass sie eigene Wege gehen will – und das nicht mehr in ihrem erlernten Beruf. „Ich habe Schweinfurt vermisst, das Gemütliche, Persönliche“, sagt sie – kehrte zurück und eröffnete „Frau Pudding“. Die gemütliche Atmosphäre ist ihr wichtig, mit vielen Kunden ist sie per Du.

    Bis auf ihren „Mitarbeiter des Monats aus Plüsch“, Monster Quatscho, macht Eva-Maria Wenzel alles alleine. Von Montag bis Samstag steht die Jungunternehmerin von 10 bis 18 Uhr im Laden, am Sonntag räumt sie um. „Am Freitag waren es 19 Tage, die ich am Stück im Laden war, aber ich mache das gerne.“

    Das Lieblingsstück der aufgeweckten Unternehmerin, eine Couch aus den 50-er Jahren, steht zwar nicht zum Verkauf, soll jedoch einladen, Platz zu nehmen auf eine Afri-Cola, oder Kaffee und Kuchen. Musik von den Beatles, Stones oder Bob Marley gibt es gratis dazu.

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