Schweinfurt
(hh)
Um zwei im Irak zum Tod verurteilten Frauen das Leben zu retten, bittet die Schweinfurter Gruppe von amnesty international die Bevölkerung um Appell-Briefe. Musterbriefe liegen im Zeughaus und in der Buchhandlung Collibri am Marktplatz aus.
Die beiden zum Tode verurteilten Frauen Samar Sa'ad Abdullah und Wassan Talib befinden sich im Frauengefängnis Kadhimiya Bagdad und sind in großer Gefahr, hingerichtet zu werden. Abdullah wurde im August 2005 zum Tode verurteilt. Sie soll ihren Onkel, dessen Frau und eines ihrer Kinder ermordet haben. Bis heute beteuert sie jedoch ihre Unschuld und lastet ihrem Verlobten die Tat an. In einem Interview gab sie an, den Mord unter Folter gestanden und dies auch gegenüber dem Richter erklärt zu haben. Im anderen Prozess war Wassan Talib im August 2006 zum Tode verurteilt worden, weil sie angeblich Angehörige der irakischen Sicherheitskräfte getötet haben soll. Sie bestreitet jedoch jegliche Beteiligung an der Tat. ai hat mehrfach die Prozesse vor dem Strafgericht des Irak kritisiert, weil sie nicht den internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren entsprechen.
ai bittet, höflich formulierte Briefe in Englisch oder Deutsch an die irakischen Behörden zu schreiben, in denen man sich besorgt über die Todesurteile äußert. Man solle eine Untersuchung der Foltervorwürfe fordern und an Berichte erinnern, dass die Gerichtsverfahren nicht den internationalen Standards entsprochen haben: Staatspräsident Jalal Talabani und Ministerpräsident Nuri Kamil al-Maliki, über die Botschaft der Republik Irak, S. E. Herrn Alaa A. Hussain, Al-Hashimy, Riemeisterstr. 20, 14169 Berlin, Telefax (030) 81 48 82 22, E-Mail: info@iraqiembassy-berlin.de. Kopien von antworten an die ai-Gruppe 1418 Schweinfurt, Schönbornstr. 2, 97440 Werneck, e-mail: ai-sw@gmx.de.