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SCHONUNGEN: Frauen stricken für Kinder in Not

SCHONUNGEN

Frauen stricken für Kinder in Not

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    Stricken macht Freude. Bei so vielen schönen Babysachen greift sogar Gangolf Schleyer (rechts) zum Strickzeug. Gemeinsam mit (von links) Rudi Karch und dem harten Kern der Strickerinnen Frieda Gleichmann, Ingrid Deuber, Inge Brüggemann, Martha Mai und Susanne Deuber freut er sich über die Hilfe für „Mutter und Kind in Not“.
    Stricken macht Freude. Bei so vielen schönen Babysachen greift sogar Gangolf Schleyer (rechts) zum Strickzeug. Gemeinsam mit (von links) Rudi Karch und dem harten Kern der Strickerinnen Frieda Gleichmann, Ingrid Deuber, Inge Brüggemann, Martha Mai und Susanne Deuber freut er sich über die Hilfe für „Mutter und Kind in Not“. Foto: Foto: Ursula Lux

    Vor einem Jahr machte der Strickkreis der Naturfreunde von sich reden, als er den Bäumen vor dem Rathaus Strickmäntelchen verpasste. „Wenn die so gut stricken können“, dachte sich Gangolf Schleyer damals, „dann könnten die doch auch für meine Armen stricken.“

    Schleyer engagiert sich bei der Schonunger Hilfsorganisation „Werke statt Worte“, die unter anderem das Projekt „Mutter und Kind in Not“ ins Leben gerufen hat.

    Mit diesem Hilfsprojekt wird bedürftigen Müttern und schwangeren Frauen in der Ukraine und in Rumänien geholfen. 4 800 Hilfspakete mit allem Nötigen für Babys und Kleinkinder bis zum zweiten Lebensjahr wurden schon ausgeliefert. „Meist sind es sehr junge Frauen, 14 bis 15 Jahre alt, die schwanger sind oder ein Baby bekommen haben“, erzählt Rudolph Karch, der Vorsitzende des Vereins. „Sie haben keine Schule besucht, haben keine Arbeit und, was noch schlimmer ist, keine Hoffnung.“

    So wie Marcella, die mit ihren fünf Kindern im Haus der Mutter lebt. Von den Vätern der Kinder wurde sie verlassen, Einkommen hat sie keines und ihre Geschwister drohen ihr ständig, sie fortzujagen. Oft bekommen die Kinder tagelang nur Maismehl zu essen, da ist das Milchpulver im Hilfspaket ein wahrer Segen.

    Die Strickerinnen der Naturfreunde ließen solche Geschichten nicht kalt. Seit einem Jahr stricken sie nicht mehr für Bäume, sondern für Kinder Söckchen, Jäckchen, Mützchen – der Tisch quillt schier über vor Babystricksachen. Und dennoch ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein, dringend wird jede weitere Hilfe benötigt, betont Karch. Vor allem Babysachen werden gesucht. Am 6. Juni können diese zwischen 9 und 12 Uhr in der ehemaligen Orchideengärtnerei in Löffelsterz abgegeben werden. Während Karch Babysachen braucht, suchen die Strickerinnen ebenso dringend Wollreste, die bei Inge Brüggemann, Am Hainisch 11, abgegeben werden können. Schließlich wollen die fleißigen Stricklieseln noch lange weitermachen. Schleyer erzählt derweil von einem Ausflug der Hilfsorganisation in die Ukraine vor fünf Jahren. Damals habe man in Kiew ein Gespräch mit Julia Timoschenko, der ehemaligen Ministerpräsidentin der Ukraine, gehabt. Diese sei so beeindruckt gewesen von den Hilfeleistungen der Organisation, dass sie spontan versprochen habe, junge Mütter auch von staatlicher Seite aus zu unterstützen. Für Schleyer der beste Beweis dafür, „dass auch eine kleine Gruppe was bewirken kann“.

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