Eine neue Halle für seine Spanende Fertigung hat der Medizingerätehersteller Fresenius Medical Care (FMC) am Montag in der Hans-Böckler-Straße im Hafengebiet offiziell in Betrieb genommen. Dafür wurden allein in diesem Jahr zwei Millionen Euro investiert.
Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern fertigen 48 Mitarbeiter Dreh- und Frästeile aus Edelstahl und Kunststoff, die für die spätere Produktion sämtlicher Dialysemaschinen von Fresenius Medical Care verwendet werden. Die Verlegung der Spanenden Fertigung in die umfassend modernisierte Halle war im Zuge der Ausweitung der Produktionskapazität am Standort nötig geworden. Denn vom Wachstum – deutlich schneller als der Markt – sei FMC in Schweinfurt ab Beginn des Jahres 2006 regelrecht überholt worden, sagte Werksleiter Christoph Sahm. Sechs, sieben Prozent habe man geplant, aber über 20 Prozent seien es geworden.
Die stete Ausbreitung des Unternehmens zwischen Hafen-, Werner-von-Siemens- und Hans-Böckler-Straße Halle um Halle bezeichnete Sahm selbst scherzhaft als „Vereinigte Hüttenwerke“. OB Griesers Angebot, im Maintal doch gleich richtig neu zu bauen, habe man ablehnen müssen, denn zu viel sei bereits am jetzigen Standort aufgebaut und investiert. „Es hätte sich einfach nicht gerechnet.“
Ralf Cimander, Leiter der Abteilung Spanende Fertigung, sprach von neuen Chancen – einem verbesserten Arbeitsablauf , die mit dem Umzug von der alten Halle 5 in die umgebaute Halle 16 verbunden seien. Er dankte den 25 Firmen vom Architekten bis zum Handwerker, die an Umbau und Modernisierung der ehemaligen Marposs-Halle beteiligt waren. Bei laufendem Betrieb war die Verlagerung der Schlosser- und Spaner-Abteilung organisiert worden.
Als eine einzige „Erfolgsgeschichte ohne Unterbrechung“ lobte OB Gudrun Grieser die Entwicklung von FMC in Schweinfurt seit nunmehr 29 Jahren. Von 40 auf fast 1100 Mitarbeiter sei das Unternehmen gewachsen. Das Industrie-Unternehmen mit Weltmarkt-Ambitionen ergänze mit seiner Tätigkeit im Medizinbereich (Dialysemaschinen) passe sehr gut in die auf Maschinenbau und Automotive fokussierte Industriestruktur der Stadt.
Durch blitzsaubere, helle, moderne Produktionsräume führten die FMC-Verantwortlichen schließlich ihre Eröffnungsgäste. Hocheffiziente Fräsmaschinen fertigen in kurzer Zeit präzise und zuverlässig Teile aus Edelstahl für Zahnradpumpen – ein wesentliches Element der Dialysemaschine. Roboterarme fügen die Einzelteile zusammen.
Einschließlich der Kosten für die Verlagerung und Modernisierung dieser Abteilung hat Fresenius Medical Care in Schweinfurt in nur zwei Jahren 25 Millionen Euro in die Ausweitung der Produktionskapazität investiert, informierte Sahm. Die Arbeitsplätze würden damit gesichert, die Fertigung von Dialysemaschinen könne bis 2015 um bis zu zehn Prozent im Jahr gesteigert werden.