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SCHWEINFURT: Friedenschule soll ihr altes Aussehen zurückbekommen

SCHWEINFURT

Friedenschule soll ihr altes Aussehen zurückbekommen

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    Im Haupt- und Finanzausschuss brachte die OB ihren „späten Denkanstoß“ kürzlich noch nichtöffentlich vor, um die Reaktion der Stadträte zu erfahren. Der Test gelang, jegliches „Kriegsgeheul“ blieb aus, was wegen der zusätzlichen Kosten von mindestens 360 000 Euro denkbar gewesen wäre. Im städtischen Bauausschuss erfuhr die Öffentlichkeit vom Projekt. „Lieber spät, als gar nicht“, sagte Grieser.

    Auch die Bau-Stadträte signalisierten Zustimmung, so dass sicher scheint, dass die Friedenschule weiter saniert und zeitgleich umgestaltet wird. Kurt Vogel (FBU) bezeichnete das Gebäude als heute „verhunzt“.

    Zwei Räume fallen weg

    Die wegfallenden zwei Räume im Mittelbau, der künftig wieder Terrasse sein wird (siehe Postkarte rechts oben), sind laut Schulleitung verkraftbar. Die Bauverwaltung ist beauftragt, die genauen Kosten zu ermitteln. Die genannte Höhe ist nur eine Grobschätzung. Fördermittel werden laut Baureferent Jochen Müller jedoch fließen, so dass nicht die ganze Summe auf Stadtschultern lasten bleibt.

    Die 1908 erbaute Schule entstand nach Plänen des Architekten Paul Bonatz aus Stuttgart. Zwischen den zwei gleichen Bauten lag der flache Mitteltrakt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg sind diese beiden Gebäudeflügel durch ein einheitliches Satteldach verbunden worden.

    Die Schule bietet auch innen Außergewöhnliches. Das erste Schul-Brausebad der Stadt befand sich in hier und war deshalb eine Sensation, weil die wenigsten Familien in Wohnungen mit fließendem Wasser lebten. In drei Bassins im Keller wurden je zehn Kinder gebadet, heißt es in einem Artikel in einer Tagblatt-Sonderbeilage zur Eröffnung. Wannen, Leitungen und Umkleidekabinen sind bis heute erhalten.

    Allerhand Schmuckstücke

    Die Korridore schließen mit Erkern ab. Schmuckstücke sind zwei Trinkbrunnen und Kaminverkleidungen aus Veroneser Marmor. In die Wände der beiden Treppenhäuser sind Gipsabdrücke von Meisterwerken der italienischen Frührenaissance eingelassen. Vier der Reliefs zeigen singende und musizierende Knaben. Es handelt sich dabei, so ein Text in der zum 100. herausgegeben Festschrift, um Szenen der zwischen 1438 und 1441 von Luca della Robbia für den Florenzer Dom geschaffenen Sängertribüne, die im 17. Jahrhundert zerstört wurde.

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