Für fast eine halbe Million Euro lässt die Gemeinde Wasserlosen derzeit den Friedhof in Greßthal sanieren. Nötig wurde das, weil die Betonplatten auf den Wegen zu Stolperfallen wurden, weil die alten Fundamente der Gräber verbraucht waren und weil Stufen im Gelände die Besucher behinderten.
Die Grabsteine sind bereits entfernt und neben dem Friedhof gelagert worden. In diesen Tagen werden auch die alten Streifenfundamente für die Grabsteine abgebrochen, informierte Bürgermeister Anton Gößmann. Sie ragten bislang aus der Beetfläche heraus. Künftig werden sie nicht sichtbar in der Tiefe bleiben und einheitlich sein, so dass die Steine auf gleicher Höhe sitzen.
Nach den Planungen des Landschaftsarchitektur-Büros Dietz und Partner (Elfershausen) soll vor allem das ganze Gelände in der Höhe nivelliert werden. Vorhandene Stufen sollen verschwinden, eine Ebene mit etwas Gefälle entstehen, wie Thomas Barthelmes, Ingenieur der Landschaftsarchitektur auf Nachfrage der Redaktion erläuterte. Damit werde der Friedhof barrierefrei begehbar.
Betonsteinpflaster für Hauptweg
Neu angelegt werden auch die Wege im Friedhof, zumal das alte Pflaster am Hauptweg marode war und sich die großen Betonplatten auf den Seitenwegen gehoben und gesenkt hatten. Die Formgebung wird bleiben, der Hauptweg mit Betonsteinpflaster der Farbe Muschelkalk versehen. Die Seitenwege zu den circa 120 Grabstellen werden als stabile wassergebundene Decke aus einem Mineralgemisch ausgeführt. Der Schotterweg vor dem Eingang wird zur Pflasterfläche mit fünf Stellplätzen und einer Fahrgasse.
Die Pflanzbeete an den Gräbern werden auf etwa die Hälfte verkleinert, der Rest wird als Rasenstreifen neben den Wegen eingesät und künftig von der Gemeinde gepflegt. Eine metallene Einfassung wird die Pflanzbeete umgeben. Auch bei den Urnengräbern werden die Pflanzbeete eingekürzt.
Am Rand des Friedhofs werden zwei Natursteinmauern errichtet, vor denen künftig ebenfalls eine Urnenbestattung möglich ist, so Gößmann. Auch unter einem Baum können dann Urnen beigesetzt werden.
Brunnen am Eingang wird versetzt
Einige neue Bäume, unter anderem links und rechts am Platz vor der Aussegnungshalle, werden ebenso gepflanzt wie eine neue Zierhecke. Der Brunnen am Eingang wird näher an den Zugang versetzt und erhält neue Steine, der zweite Brunnen ebenfalls einen neuen Trog, erklärt Barthelmes.
"Die Firmen sind sensibilisiert worden, bei ihren Arbeiten mit den Maschinen möglichst auf den Wegen zu bleiben", sagt Bürgermeister Gößmann. Trotzdem könne nicht vermieden werden, dass auch die Gräber betreten werden.
Vorgabe ist, dass bis Allerheiligen die Sanierung des Friedhofs soweit fertig ist. Der Planer ist sich aber sicher, dass es nicht so lange dauern wird. Allerdings könnte ein Mehrkostenaufschlag für Material auf die Gemeinde zukommen. Bislang ist die Sanierung laut Bürgermeister mit 480.000 Euro inklusive Honorar veranschlagt.