Eine neuartige digitalen Mammografie-Anlage haben Prof. Jean-Michel Friedrich und Kollegen - im Ärztehaus am St. Josefs-Krankenhaus vorgestellt. Dabei erklärte Oberbürgermeister Sebastian Remelé: „Mit der Installation dieses Gerätes leistet die Radiologie Schweinfurt einen weiteren wichtigen Beitrag für den bereits gut positionierten Gesundheitsstandort Schweinfurt – zum Wohle unserer Bürgerinnen“.
Eine neue Diagnose-Anlage mit einer Feier in Betrieb zu nehmen, mache hier schon Sinn, betont Friedrich. Das innovative digitale Gerät sei ein Meilenstein der Mammografie-Technik: Mit seinen Röntgenstrahlen-Detektoren der neuen Generation erziele es bei der Darstellung des Brustgewebes zur Zeit die weltweit höchste Auflösung. Dadurch werde das Auffinden auch kleinster Tumore erleichtert - und das bei einer Reduktion der Strahlenbelastung um bis zu 50 Prozent.
Hier werden keine Filme wie im analogen Verfahren mehr erstellt, sondern digitale Bilder in höchster Qualität. Das Gerätekonzept ermöglicht dabei eine Diagnose auf sanftere Art, ohne übermäßigen Druck auf die Brust, der bei älteren Anlagen notwendig war. Weitere Vorteile sind: Schnellere Bilderstellung, schärfere und höhere Auflösung, präzisere Auswertung und Reproduzierbarkeit der Bilder. Man wisse, dass Brustkrebs bei frühzeitiger Erkennung heilbar sei, es gelte also, kleinere Tumore als bisher aufzuspüren, so Friedrich.
Dr. Peter Schnarkowski bekräftigt, dass die individuelle Prognose einer Brustkrebs-Erkrankung vor allem von der Größe des Tumors und dem Nachweis von Tumorzellen in den axillären Lymphknoten bestimmt werde. Im Größenbereich zwischen sieben und 50 Millimeter steige die Sterblichkeit mit jedem Millimeter um ein Prozent. Mit dem neuen Gerät wolle man einen Schritt weiter kommen: Noch immer sei Brustkrebs der häufigste bösartige Tumor der Frau, die häufigste Todesursache zwischen 35 und 55 Jahren. In Deutschland erkranken jährlich etwa 55 000 Frauen, 20 000 sterben daran.
Prof. Michael Weigel, Chefarzt der Frauenklinik im Leopoldina-Krankenhaus und Leiter des Brustzentrums Schweinfurt/Mainfranken, bezeichnet die Kooperation zwischen dem Brustzentrum und der Radiologie Schweinfurt als fachlich exzellent, konstruktiv und am Patienten orientiert. Gerade in diesem umfassenden Netzwerk aus klinischer und ambulanter Diagnostik und Therapie komme der Radiologie Schweinfurt eine besondere Bedeutung zu.
Im zertifizierten Brustzentrum Schweinfurt/Mainfranken bilden die Ärzte des Leopoldina und qualifizierte Behandlungspartner (niedergelassene Gynäkologen, internistische Onkologen, Hausärzte, praktische Ärzte und Internisten) eine Versorgungskette. Ziel ist eine stetige Verbesserung der Versorgung von Patientinnen durch Vorbeugung, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation. Brustsprechstunden und Tumorkonferenzen sind dabei zwei wesentliche Bestandteile.
Dr. Jochen Stadlbauer sprach für die im Krankenhaus St. Josef tätigen gynäkologischen Belegärzte der Radiologie Schweinfurt hohe Anerkennung aus, sie gelte als äußerst verlässlicher Partner in der Diagnostik. Friedrich klärte abschließend darüber auf, dass beim Mammografie-Screening (für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren) zur Zeit noch – von der Logistik bedingt – analoge Bilder in bestmöglicher Technik erstellt werden.