In der Interdisziplinären Frühförderstelle der Lebenshilfe Schweinfurt geht das Jahr mit zwei Veränderungen zu Ende: Vor kurzem hat Christiane Alfes die Leitung der Einrichtung übernommen. Zusätzlich ist deren Nüdlinger Niederlassung in ein Gebäude in der Bad Kissinger Fußgängerzone umgezogen, so eine Pressemitteilung. In Schweinfurt finden Eltern und Kinder die Frühförderstelle wie gewohnt in der Rosengasse 4. In Bad Kissingen stehen Interessierten ab sofort in der Ludwigstraße 20 die Türen offen.
„Wir freuen uns sehr über die neuen Räumlichkeiten in Bad Kissingen“, sagte Martin Groove, Geschäftsführer der Lebenshilfe Schweinfurt, anlässlich einer symbolischen Schlüsselübergabe, mit der er Alfes willkommen hieß. „Mit der zentralen Lage bieten wir Eltern mit ihren Kindern ein noch einfacher wahrzunehmendes Angebot an.“ Bis Ende des Jahres werde sich dieses auch optisch in Topform präsentieren: Dann, so Groove, sollen die letzten Bau- und Umzugsarbeiten abgeschlossen sein.
Pro Woche besuchen etwa 350 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren die Frühförderstelle in Schweinfurt und Bad Kissingen. Interdisziplinäre Teams aus unter anderem Heil-, Sprach- und Sozialpädagogen, Psychologen, Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten stehen dort bereit.
Deren Ziel: Entwicklungsverzögerungen, -störungen und Behinderungen aufzuhalten, auszugleichen oder zu mindern. Die 41 Mitarbeiter in Schweinfurt und Bad Kissingen fördern die Kinder einzeln und in Gruppen nach einem auf jedes Kind individuell abgestimmten Förderplan. Die Förderung findet zu Hause, in der Frühförderstelle oder im Kindergarten statt. Sie ist kostenlos. Die Eltern sind eng in die Maßnahmen eingebunden.
„Die Frühförderstelle bietet Kindern Möglichkeiten, die weit über das übliche Maß hinausgehen“, berichtete Alfes bei der Schlüsselübergabe von ihrem neuen Tätigkeitsfeld. Der interdisziplinäre Ansatz ermögliche es, Empfehlungen auszusprechen und Behandlungen vorzuschlagen, die sich ganzheitlich an den Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientierten. „Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung haben nicht nur mit der Mundmotorik zu tun. Sie sind eingebunden in die ganze Entwicklung eines Kindes“, führte Alfes als Beispiel für den Vorteil interdisziplinärer Fördermethoden gegenüber traditionellen an.
Die 47-Jährige beschäftigt sich beruflich seit Jahren mit der kindlichen Entwicklung, spät sprechenden Kindern und Mehrsprachigkeit. Sie ist ausgebildete Logopädin, arbeitete als Dozentin an einer Darmstädter Berufsfachschule für Logopädie und half beim Aufbau einer solchen Schule in Bad Neustadt. Dort war sie als Ausbilderin tätig, zwei Jahre als Schulleiterin. 2015 hat Alfes zudem ein Psychologiestudium abgeschlossen.
Dass sie in der Frühförderstelle auf viele Kinder treffen wird, freut Alfes. Die Lust und Neugierde auf und die Freude und das Staunen über Neues: „Von Kindern kommt sehr viel zurück.“ Die Arbeit der Einrichtung, deren Wurzeln ins Jahr 1973 reichen, will sie mit ihrem Team in bewährt engagierter Weise fortsetzen.