Das geplante Heidenfelder Baugebiet „An der Sulz“ beschäftigte erneut den Gemeinderat. Nach der gesetzlich vorgeschriebenen Offenlegung im beschleunigten Verfahren lagen jetzt die Stellungnahmen vor. Es waren vor allem zwei Schreiben aus dem Landratsamt, die das Vorhaben nun etwas verzögern.
Das eine betraf die Denkmalpflege, befindet sich doch in Nähe des Baugebietes eine frühgeschichtliche Siedlung, deren Ausläufer westlich in Richtung Baugebiet unbekannt sind. Auch wenn er kein Hellseher sei, war sich Planer Arthur Metz ziemlich sicher, dass Funde dort eher unwahrscheinlich sind und empfahl die Untersuchung unter Aufsicht eines Grabungstechnikers im Vorfeld.
Tiere sollen vergrault werden
Das sei sicherlich auch für potenzielle Bauherren die bessere Lösung, hieß es, da der Bebauungsplan so ohne denkmalschutzrechtliche Festsetzungen auf die Reise geschickt werden kann. Und so folgte der Rat dem Vorschlag einstimmig. Das Gelände wird dazu auch noch auf Kampfmittel untersucht. Darüber hinaus werden rechtzeitig, wie Metz es nennt, „Vergraulungsmaßnahmen“ ergriffen, damit vorhandene Tierarten die reichlich vorhandenen Ausweichmöglichkeiten nutzen.
Wie Andreas Hetterich nachfragte, ist die Verzögerung durch die Untersuchung marginal. Außerdem mache die Stellungnahme vom Bauamt sowieso eine erneute Offenlegung für weitere 14 Tage erforderlich. Grund: die Ansiedlung in allgemeinen Wohngebieten. Laut der Baunutzungsverordnung können ausnahmsweise verschiedene Gewerbe zugelassen werden, im Planentwurf „An der Sulz“ wäre das für Beherbergungsbetriebe und sonstige nicht störende Gewerbebetriebe möglich gewesen. Und so beschloss der Gemeinderat einstimmig neben Anlagen für Verwaltung, Gartenbaubetrieben und Tankstellen auch diese nicht zuzulassen. Weiterhin zulässig sind nicht störenden Handwerksbetriebe, sofern sie sich in einem Wohnhaus befinden. Als Beispiele wurden Frisöre und Versicherungen genannt.
57 Leerstände in der Gemeinde
Eine ganze Reihe von Stellungnahmen bezog sich auf die Notwendigkeit der Erschließung neuer Gebiete. Stichwort: Landverbrauch und Zersiedlung. Hier erläuterte Bürgermeister Albrecht Hofmann, dass die Gemeinde Leerständen schon aktiv entgegenwirke; momentan seien es in der Großgemeinde 57. Die Nachfrage nach Wohnraum überschreite aber bei weitem das vorhandene Angebot und mache so Neuausweisungen erforderlich.
Abschließend wurde noch ein Angebot der Überlandzentrale für „interessant“ befunden, die eine kostenlose Machbarkeitsstudie für Wärmequellenanlagen (Geothermie) anbietet.