(fan) Am 4. Dezember sollten sie planmäßig von ihrem mehrwöchigen Thailand-Urlaub zurückkehren: die Schweinfurter Sebastian Haupt, Tobias Pfeffermann und Michael Zeis. Dieser Termin war, wie wir berichteten, wegen der tagelangen Blockade des internationalen Flughafens in Bangkok durch Regierungsgegner nicht zu halten. Zehntausende Touristen saßen plötzlich fest, weil kein einziger Flug mehr abgewickelt werden konnte.
Mit fünf Tagen Verspätung sind Haupt, Pfeffermann und Zeis nun am Montag, 9. Dezember, um 20.50 Uhr in Frankfurt/Main gelandet. Dabei hatten sie Glück, der Flieger ging bereits eine Stunde vor der planmäßigen Landung nieder, und so erreichten sie nach einem Sprint quer durch den Flughafen noch den Zug nach Würzburg, sagt Haupt.
Am DB-Schalter sei ihnen zunächst gesagt worden, ihre Tickets – auf den geplanten Rückreisetag ausgestellt – seien verfallen, sie müssten neue kaufen. Die drei Kumpels stürmten dennoch mit den alten los, erreichten den Zug in letzter Sekunde – und die Schaffnerin schrieb ihnen die Fahrkarten einfach um. „Die war nett, die hat eingesehen, dass wir nichts dafür können, dass wir jetzt erst reisen“, sagt Haupt.
Um 22.45 Uhr waren sie in Würzburg, und der Anschlusszug nach Schweinfurt lief gegen 0.45 Uhr im Bahnhof der Kugellagerstadt ein. 26 Stunden waren sie auf ihrem Flug nach Hause via Bahrein unterwegs.
Bei allen Unannehmlichkeiten, bedingt durch die Proteste mit Flughafenblockade, hatten Haupt, Pfeffermann und Zeis doch noch Glück im Unglück. Am 3. Dezember wurden sie für ihren „Zwangsurlaub“ ins Vier-Sterne-Hotel „Grant Diamant“ gebracht. „Übernachtungen, Essen, Getränke, Fitnessraum, Massage – das war alles umsonst“, sagt Haupt, finanziert aus dem staatlichen Hilfsfonds. 28 Tage waren sie in „Siam“ unterwegs. Als sie abreisten, waren offenbar „keine Touristen mehr nachgekommen“, so Haupt, „die Straßen waren wie leergefegt“.