Ein Schelm, ein Lausbub oder eben auf gut fränkisch „a fränkischa Frecker“. All diese Begriffe passen auch gut zu Wilhelm Wolpert, wenn er mit dem Schalk im Nacken aus seiner reichhaltigen Sammlung von Fränkischen „G'schicht'n“ und „Gedichtli“ über den „Fränkischa Frecker“ vorliest.
Denn oft zeigen sich die Pointen seiner harmlos wirkenden Geschichten erst ganz am Ende, und dann macht sich auch das bekannte, verschmitzte Lächeln auf Wolperts Gesicht breit.
Dass dem Preisträger des Frankenwürfels der direkte Kontakt mit seinem Publikum viel Freude macht, sah man ihm dann auch bei seiner Mundartlesung im Oberschwarzacher Echter-Schloss an. Dabei erzählte er von den alltäglichen Dingen aus dem Leben seiner fränkischen Landsleute die er gerne hat und die er aber auch mal gerne auf den Arm nimmt.
Es konnte sich sicherlich auch an diesem Abend der eine oder andere aus dem Publikum selbst wieder erkennen, als Wolpert über die liebenswerten Schwächen der sonst so tüchtigen Franken erzählte.
In zahlreichen Anekdoten, Reimen, Kurzgeschichten und Einaktern gab es viel zum Schmunzeln und zum Amüsieren. Selbst Geschichen zu „fränkischa Tierli“ und eine Fabel mit gleich drei „Moräle“ hatte Wolpert mit nach Oberschwarzach gebracht.
Auch der fromme Franke und die katholische Kirche wurden in der Lesung bedacht. Das Publikum im voll besetzten Foyer des Schlosses bekam einige „fränkische Stoßgebetli“ vorgetragen und durfte an den Erlebnissen und Nöten des sparsamen Karls bei einer Wallfahrt teilhaben. Bis zum Ende des Abends hatte dann so mancher der Zuhörer zahlreiche Lachtränen vergossen.
Für die Erholung der Lachmuskeln und die Entspannung zwischendurch sorgte gekonnt das Zupfensemble Saitkick aus Gerolzhofen mit den passenden musikalischen Akzenten. Die Musiker verzauberten das Publikum mit einer bunten Mischung aus lateinamerikanischen Rhythmen, „Traumbildern“ von Rainer Vollmann und modernen Klassikern wie dem „Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel.
Um das leibliche Wohl kümmerten sich die Mitglieder des Fördervereins Schloss Oberschwarzach, der auch der Veranstalter des kurzweiligen Abends war.