Mit einer Schweigeminute zum Gedenken an den verstorbenen Bürgermeister Wolfgang Widmaier eröffnete Gabi Geyer, Fraktionssprecherin der CSU im Gemeinderat Gochsheim, ihre Wahlveranstaltung in der Fritz-Zeilein-Halle. Es war der Seniorennachmittag in Gochsheim. Trotz des überraschenden Todes des Bürgermeisters, „den wir immer gedenken werden, ist es Zeit, den Blick nach vorn zu richten“, sagte Geyer. Es würde sehr viel zu bewältigen sein, „ich bin bereit, als Bürgermeisterin die Aufgaben zu übernehmen“.
Weil ihre Zuhörer überwiegend Senioren waren, standen sie auch im Mittelpunkt ihrer Wahlrede. Immer mehr Senioren würden versuchen, so lange wie möglich im eigenen Zuhause bleiben zu wollen. „Das bedeutet, dass die Wohnungen und das räumliche Umfeld altersgerecht gestaltet werden müssen“, so Geyer. Beim Umfeld wird sie sich dafür einsetzen, dass es den Senioren den Alltag erleichtert. Etwa durch barrierefreie Gehwege im Zuge von Straßenbaumaßnahmen und den Versuch, einen Ersatz für den Diska-Markt zu finden, der bald schließen wird. „Ich werde mich bemühen, einen Unternehmer zu finden, der bereit ist, ein Lebensmittelgeschäft zu betreiben.“
Weiterhin ging es um Ersatz für die Arztpraxen im Ort, die ebenfalls schließen werden, „und auch der Bedarf an seniorengerechten Wohnungen wird steigen“. Hier will Geyer versuchen, Investoren für entsprechende Projekte in Gochsheim zu begeistern.
Geyer nahm auch die nicht anwesenden Wählergruppen, etwa junge Familien, mit in ihre Rede auf. Die Ausweisung des nächsten Baugebietes „Rechts der Weyerer Straße“ sei bereits in Vorbereitung. Es dürfe nicht sein, „dass unsere Kinder und Enkel wegziehen müssen, nur weil sie ein Haus bauen wollen“. Gochsheim brauche junge Familien, und die bräuchten ein familienfreundliches Wohn- und Lebensumfeld, etwa durch ein „hochwertiges und breites Angebot an ganztägigen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder“. Dort sei in den letzten Jahren viel investiert worden, allerdings fehlen in der Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern noch Plätze. „Hier werden wir Sie nicht im Regen stehen lassen“, versprach Geyer.
In der vergangenen Woche wurde das Energiekonzept für die Gemeinde vorstellt, „wir müssen die Möglichkeiten nutzen, durch Einsparungen und Effizienzmaßnahmen den Energieverbrauch insgesamt zu senken“.
Die vielen Vereine Gochsheims kamen in der Rede nicht zur Sprache, dafür sind sie in Geyers Wahlprogramm zu finden. Gochsheim verfüge über ein breit gefächertes Kultur- und Freizeitangebot. Deshalb will sie sich für eine attraktivere Gestaltung des Festplatzes in den Anlagen mit notwendiger Ausstattung einsetzen.
Gute 15 Minuten lang stellte Geyer sich selbst und vor allem ihr Wahlprogramm vor. Auf eine Diskussion oder Fragen verzichteten die Senioren. Grußwortrednerinnen waren die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und die bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm.