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SCHWEINFURT: Ganz neue Blickwinkel

SCHWEINFURT

Ganz neue Blickwinkel

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    RaumZustände par excellence: die Arbeit von Jan Polacek.
    RaumZustände par excellence: die Arbeit von Jan Polacek. Foto: Fotos: Oliver Schikora

    Mut, das haben sie, die Kuratorin der Triennale IV, Dr. Barbara Kahle aus Bamberg, und die Leiterin der Kunsthalle Schweinfurt, Andrea Brandl. Sie haben den Mut, bei der vierten Triennale seit Gründung der Kunsthalle zum Thema Bildhauerei völlig neue Wege zu gehen und im besten Sinne des Wortes ihr Publikum anzustrengen, herauszufordern und Diskussionen anzustoßen. Die wird es geben, keine Frage, zumal man sich wahrlich keinen besseren Titel als „RaumZustände“ für die beeindruckende Schau in der Großen Halle der Kunsthalle hätte ausdenken können.

    Wie ist das mit der Skulptur und der Bildhauerei im 21. Jahrhundert, in Franken und in Deutschland? Dieser Frage spürt Kuratorin Barbara Kahle nach und die ausgesuchten Künstler fanden ganz neue Antworten, mit denen man sicher nicht rechnet, wenn man einen althergebrachten Blickwinkel in Sachen Formensprache und Material zum Thema Bildhauerei anwendet. Dierk Berthel, Selcuk Dizlek, Klaus Hack, Anna Handick, Johannes Hepp, Kerstin Himmler, Berit Holzner, Caspar Hüter, Notburga Karl, Rainer Kurka, Younghun Lee, Jan Polacek, Ulla Reiter, Christian Rösner, Markus Schmitt und Annette Voigt produzierten teils neue Werke eigens für die Große Halle und zeigen die ganze Vielfalt der Bildhauerei in Nordbayern.

    Skulpturales Arbeiten ist für Künstler wie Betrachter eine Herausforderung. „Heutzutage kann in Sachen Skulptur alles passieren“, ist die Überzeugung von Barbara Kahle und meint damit, dass die Grenzen zwischen figurativ und abstrakt verschwimmen, auch Materialien werden anders genutzt. In der Kunsthalle zu sehen sind Arbeiten quasi aus allem, was man sich vorstellen kann: Holz, Metall, Ton, Papier, Plastik, Polyester, Wachs, Folie, Schaumstoff. Die Frage, wie Skulpturen in dem Raum, in dem sie ausgestellt werden, wahrgenommen werden, wie sie mit diesem interagieren, ist für Künstler wie Besucher interessant und der Grund, warum die „Triennale IV“ sich auch das Motto „RaumZustände“ gegeben hat. „Die Kunst“, so Kahle, „ist in der Alltagswelt angekommen.“

    Ebenso wichtig und interessant ist die parallele Ausstellung in den Räumen des Kunstvereins. Die Triennale IV verspricht, neue Impulse zu geben: Zum einen, weil man sich in selten gezeigter Tiefe der Bildhauerei und der skulpturalen Kunst widmet; zum anderen, weil man nicht nur in der Kunsthalle Schweinfurt bleibt, sondern die Kunst gebietsübergreifend zeigt und den Landkreis Rhön-Grabfeld als wichtigen Standort der fränkischen Bildhauer-Kunst mit Ausstellungen und Veranstaltungen der Kulturagentur Rhön-Grabfeld im Kloster Wechterswinkel, in der ältesten deutschen Holzbildhauerschule in Bischofsheim/Rhön und im Künstlerdorf Langenleiten einbindet.

    Die fünf kooperierenden Partner haben ein großes Begleit- und Ausstellungsprogramm entworfen, unter anderem mit zwei vielversprechenden Symposien: in Bischofsheim vom 16. bis 21. Juli zum Thema Holz und vom 24. bis 30. September in der Kunsthalle Schweinfurt mit acht ausgewählten fränkischen Künstlerinnen.

    Triennale IV – RaumZustände 29. Juni bis 30. September in der Großen Halle der Kunsthalle Schweinfurt und den Räumen des Kunstvereins Schweinfurt. Vernissage: 28. Juni, 19 Uhr. 6. Juli (ab 18 Uhr): Museumsnacht in der Kunsthalle des P-Seminars des Celtis-Gymnasiums. 19. Juli (19 Uhr): Kuratorenführung durch die Triennale IV mit Barbara Kahle. 26. Juli (19 Uhr): Vortrag zur Triennale IV mit Stefanie Weinmayr „Münchner Bildhauerei zwischen 1950 und 1980“. 9. August (19 Uhr): Kuratorenführung durch die Triennale IV mit Barbara Kahle. 24. August (16 Uhr): Kuratorenführung durch die Triennale IV mit Andrea Brandl. 6. September (19 Uhr): Kuratorenführung durch die Triennale IV mit Andrea Brandl. 13. September (20 Uhr): Konzert „Die Autoinduktive und die Freunde der raumgreifenden Melodie“, Kunsthalle. 20. September (19 Uhr). Werkvortrag von Professor Ottmar Hörl „Bildhauerei heute, Akademie heute“, Kunsthalle. Bildhauerinnen-Symposium in der Kunsthalle: 24. bis 30. September Finissage: 30. September, 11 Uhr.

    Begleitprogramm im Landkreis Rhön-Grabfeld: Kloster Wechterswinkel, „Fundamente. Philipp Mendler, Wegbegleiter und Schüler“, 13. Juli bis 4. November, Vernissage: 12. Juli, 19.30 Uhr. Staatliche Berufsfachschule für Holzbildhauer: Tage der offenen Schultür, 2. bis 22. Juli. Symposium „Zusammen Arbeiten“ vom 16. bis 20. Juli. Bildhauerdorf Langenleiten: Tage der offenen Ateliertür am 7. und 8. Juli sowie 15. und 16. September. Führungen Kunstanger Langenleiten am 2. und 5. August.

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