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Gegen das Elend im Garten Eden

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Gegen das Elend im Garten Eden

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    Patenschaften für Kinder aus Sri Lanka gibt es hierzulande häufig, bei Sebastian Hehn ist es umgekehrt: Er hat Pateneltern auf der südlich von Indien gelegenen Tropeninsel - da dort vor 28 Jahren seine Eltern im Urlaub das Ehepaar George und Surangani Ferdinandus kennen gelernt haben. Deren Schwiegersohn Devaka Abayasekara wiederum engagiert sich als Ingenieur in vielen Entwicklungshilfeprojekten - schon lange bevor am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 die Tsunami-Katastrophe die Küsten des Indischen Ozeans erschüttert hat.

    An diesem Tag befand sich Sebastian Hehn bei der Familie Ferdinandus in Moratuwa, unweit der Hauptstadt Colombo. Eigentlich wollte er mit dem Zug die Südwestküste entlang nach Galle fahren, blieb aber wegen einer Beerdigung zu Hause: Diese Trauerfeier für die Großmutter eines Freundes hat ihm womöglich das Leben gerettet, wurde doch genau auf dieser Strecke ein Zug von der Todeswelle hinweggespült - mit Hunderten von Opfern.

    Wenig später saß Sebastian Hehn dann mit zahlreichen anderen deutschen Touristen im Flieger nach Düsseldorf - viele davon noch in Strandsachen, einige von ihnen hatten Angehörige verloren: "Eine Frau hat den ganzen Flug über geweint", erinnert sich der Bayernkolleg-Schüler, ebenso wie an den "Empfang" durch die Journalisten am Flughafen. Sebastian Hehn ging den Kameras und Reporterfragen durch die Hintertür aus dem Weg.

    Seit April 2005 gibt es nun den "Verein Lanka-Hope Niederwerrn", der das Kinderdorf-Projekt eines Kitzinger Vereins bei Kalutara unterstützt (www.lanka-hope.org). "Es ist unglaublich, wie viel man in Sri Lanka mit 1000 Rupien erreichen kann", staunt Vereinsvorsitzender Hehn - der Gegenwert von sieben oder acht Euro, in dem Entwicklungsland viel Geld. Es brauche keine große Summen, um dort etwa Land erwerben und Häuser für Bedürftige bauen zu können. 50 Cent reichten, um ein Kind einen Tag lang mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen.

    Dies alles in einem Urlaubsparadies, das in jedem Bibelfilm als Kulisse für den Garten Eden dienen könnte: Sebastian Hehn zeigt Bilder des malerischen Regenwalds und Hochlands.

    Doch schon vor dem Seebeben waren die Not und das Elend in Sri Lanka groß. Deshalb sollen bei Kalutara nicht nur die Waisen von Flutopfern untergebracht, medizinisch und pädagogisch betreut werden. Auch den unzähligen Kindern, Opfer des alltäglichen Elends, die einfach ihrem Schicksal auf der Straße überlassen sind, will man helfen.

    Die Flut der Spenden-Millionen hat vielerorts in Südasien fast schon wie eine zweite, stille Katastrophe gewirkt - in dem die ungleiche Verteilung Nachbarn entzweit, Neid und Unfrieden geschürt hat. "Lanka-Hope" will daher zwar auch Flutopfer - etwa Fischer und Kleinbetriebe - unterstützen, dabei aber möglichst umfassend ein ganzes Gebiet mit fördern. Nicht zu kurz kommen sollen auch Umwelt- und Tierschutz auf der artenreichen Insel.

    So auch in dem Dorf bei Kalutara, wo einmal bis zu 150 Kinder untergebracht werden. Hier, in der Küstenregion südlich von Colombo, unterstützt  "Lanka-Hope" unter anderem eine Schildkrötenstation sowie den Bau von Solaranlagen.

    Im Internet können die Spender aus Deutschland verfolgen, was mit dem Geld und ihren Patenkindern geschieht. Ebenso werden dort "Puzzleteile" mit Link-Verbindung zu Gunsten des Vereins angeboten (www.charitypuzzle.de).

    "Jede Spende fließt in Projekte direkt vor Ort", betont Sebastian Hehn. Diese würden dort von Mitarbeitern beaufsichtigt. Der Rohbau eines Waisenhauses ist bereits im Internet zu sehen.

    Spendenkonto: Lanka Hope e. V., Konto 8140295 bei der Kreisspar- kasse Schweinfurt, BLZ 793 501 01

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