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GELDERSHEIM: Geldersheimer Hauptschule schließt 2008

GELDERSHEIM

Geldersheimer Hauptschule schließt 2008

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    In der Schule von Geldersheim wird es einsamer werden: Fest steht, dass die Hauptschule zum Schuljahresbeginn 2008/09 wegen Schülermangels geschlossen wird; die Grundschule bleibt erhalten. Die künftige 8. Klasse wird bereits ab diesem September ausgelagert. Während die Geldersheimer Hauptschüler ab 2008 in Bergrheinfeld unterrichtet werden, ist die Zukunft ihrer Kollegen aus Euerbach noch offen; die Optionen heißen Poppenhausen oder Niederwerrn. Die Schließung in Geldersheim ist erst der Anfang: Weitere Gemeinden im Landkreis werden ihre Hauptschule verlieren.
    In der Schule von Geldersheim wird es einsamer werden: Fest steht, dass die Hauptschule zum Schuljahresbeginn 2008/09 wegen Schülermangels geschlossen wird; die Grundschule bleibt erhalten. Die künftige 8. Klasse wird bereits ab diesem September ausgelagert. Während die Geldersheimer Hauptschüler ab 2008 in Bergrheinfeld unterrichtet werden, ist die Zukunft ihrer Kollegen aus Euerbach noch offen; die Optionen heißen Poppenhausen oder Niederwerrn. Die Schließung in Geldersheim ist erst der Anfang: Weitere Gemeinden im Landkreis werden ihre Hauptschule verlieren. Foto: FOTO J. Schäfer

    „Man kann davon ausgehen, dass die Entscheidung durch ist“, formuliert Schulamtsdirektor Günther Römer. Ab dem Schuljahr 2008/09 wird es die Hauptschule Geldersheim nicht mehr geben. Die Schülerzahlen gehen zurück: „Über die nächsten fünf Jahre ist die Schule nicht mehr zu halten.“ Wert legt Römer darauf, dass seine Behörde zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten (Lehrern, Eltern, Gemeinden) geführt hat, wie es weitergehen soll.

    Fest steht wohl, dass die Geldersheimer Hauptschüler ab 2008 nach Bergrheinfeld wechseln. Am Donnerstag wird der Geldersheimer Rat sein Votum abgeben; Bürgermeisterin Ruth Hanna Gube geht davon aus, dass es dabei keine Überraschung geben wird: „Es gibt keine anderen Signale.“

    Dagegen wird die Zukunft der Euerbacher Hauptschüler, die bislang in Geldersheim unterrichtet werden, in der Gemeinde intensiv diskutiert. Die Frage: Niederwerrn oder Poppenhausen? Mit acht von zehn Stimmen hat sich der Elternbeirat der Euerbacher Grundschule für Poppenhausen ausgesprochen, wie dessen Vorsitzender Bernd Schraut gegenüber dieser Zeitung sagte: „Das Engagement dort sagt uns mehr zu.“

    Der Gemeinderat wird am heutigen Dienstag das Für und Wider diskutieren. Laut Bürgermeister Arthur Arnold soll aber nicht zwangsläufig eine Entscheidung fallen; dies reiche auch noch im September: „Schließlich geht es um eine weit reichende Entscheidung.“ Es gibt laut Arnold gute Argumente für beide Schulen. „In Niederwerrn finden wir eine perfekt ausgestattete Schule vor.“ Für Poppenhausen spreche unter anderem, dass dadurch die Schullandschaft auf dem Land gestärkt und der M-Zug dort abgesichert würde.

    Erschwerend kommt die unterschiedliche Ausrichtung in den Gemeindeteilen hinzu: Obbacher und Sömmersdorfer orientieren sich schon alleine wegen der geographischen Lage weniger stark in Richtung Schweinfurt als die Euerbacher.

    Auch eine Frage des Geldes

    Im Gemeinderat wird Arnold womöglich auch Zahlen präsentieren, die er am Montag gegenüber dieser Zeitung noch nicht nennen wollte. „Es geht natürlich auch ums Geld“, räumt der Bürgermeister ein. Gemessen an Gastschulbeiträgen und Beförderungskosten käme ein Schulbesuch unterm Strich in Niederwerrn günstiger als in Poppenhausen, beide lägen aber unter dem derzeitigen Niveau von Geldersheim. Unwägbar sei bei der Kalkulation, dass die Gemeinde Poppenhausen die Sanierung ihrer Schule plant, was sich auf die Beiträge niederschlagen dürfte. „Der Kostenfaktor darf nicht vor dem Interesse der Kinder stehen“, hebt Schraut den Zeigefinger. Er setzt darauf, dass sich der Gemeinderat für Poppenhausen ausspricht. Das Pendel, so Arnolds Einschätzung, scheint auch in diese Richtung auszuschlagen.

    Die Gemeinden können allerdings nur ihre Wünsche äußern: Letztendlich entscheiden die Schulbehörden. Bürgermeister Arnold betont aber, dass das Schweinfurter Schulamt besonders großes Interesse am Meinungsbild der Gemeinden und der Eltern zeige.

    Geklärt ist laut Römer auch die Zukunft des Geldersheimer Kollegiums. Insgesamt sei die planerische Abwicklung der Schulschließung „sehr, sehr gut gelaufen“.

    Für zwölf Schüler kommt der Umzug bereits ein Jahr früher: Mehr würde die künftige 8. Klasse von Geldersheim nicht haben; doch 15 sind das Minimum, um eine Klasse bilden zu können. „Das war der Knackpunkt“, sagt Römer. Eine Ausnahme wollte die Regierung von Unterfranken nicht machen. Zu groß ist offenbar die Furcht vor einem Präzedenzfall. Ein persönliches Gespräch von Schulamtsdirektor Römer mit Kultusminister Siegfried Schneider brachte keine Änderung. Auch die Hoffnung, dass noch Schüler dazukommen, hätte sich zuletzt zerschlagen.

    Acht nach Bergrheinfeld

    Daher werden die acht Geldersheimer Achtklässler ab September 2007 in Bergrheinfeld ausgebildet. Ihr bisheriger Lehrer wechselt ebenfalls an die Hauptschule Holderhecke; damit haben die Schüler einen bekannten Ansprechpartner vor Ort. Römer: „Pädagogischer kann man das nicht lösen.“ Ein Schüler kehrt in die Schweinfurter Albert-Schweitzer-Schule zurück. Die drei Euerbacher kommen in Poppenhausen unter. „Das hat aber keine Signalwirkung“ für die ausstehende Grundsatzentscheidung für die Euerbacher Schüler ab 2008, unterstreicht Römer.

    Wie geht es in Geldersheim weiter? Die Grundschule bleibt der Gemeinde erhalten; sie soll laut Gube zusammen mit der Turnhalle saniert werden. Die Räume der bisherigen Hauptschule bleiben unberücksichtigt: Es gibt noch kein Konzept für deren zukünftige Nutzung.

    Der Geldersheimer Fall ist erst der Anfang. Die demographischen Zahlen sind unumkehrbar: Weitere Schulen werden Geldersheim ins Aus folgen. Hinter den Kulissen wird bereits heftig um die Standorte gerungen.

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