Gleich zu Beginn der Sitzung des Dittelbrunner Gemeinderats im Bürgerhaus in Pfändhausen wurde demonstrativ ein Plakat hochgehalten, von Gemeinderätin Angelika Markert. Nicht als spontaner Protest, sondern als Werbung für das "Ukrainecafé" auf der Energie- und Klimamesse am 2. und 3. April im Dittelbrunner Marienbachzentrum. Es gibt Fairtrade-Kaffee und -Tee. Der Erlös der Aktion soll Menschen aus dem Kriegsgebiet zu Gute kommen.
Im Bürgerhaus in Pfändhausen, in dem sich nun der Gemeinderat versammelte, war wenige Tage zuvor bei der Bürgerversammlung der Standort eines Funkmasts nördlich von Pfändhausen debattiert worden, den die Firma "1&1 Versatel" errichten will. Gegen eine Sendeanlage nahe am Ortsrand hatte es eine Unterschriftenaktion gegeben, an der sich 64 Bürger beteiligt haben. Bürgermeister Willi Warmuth denkt an einen Kompromiss auf dem Areal, hinter dem Wald in Sichtweite des Sportheims. Die Anlage soll etwa 60 bis 70 Meter von der Kreisstraße weg nach Osten verschoben werden, "so weit wie möglich". Durch die größere Entfernung zum Ort wird der Turm allerdings einige Meter höher gebaut werden müssen. Am ursprünglichen Standort an der Straße waren 36 Meter vorgesehen.
Vor dem Gemeinderat erneuerte der Rathauschef seine Ansicht, dass man beim Thema Mobilfunk auch die vielen Unter- und Nichtversorgten im Ort berücksichtigen müsse. 35 von 87 Teilnehmern einer Umfrage haben im eigenen Haus keinen Mobilfunkempfang, 33 im ganzen Ort nicht. Jeweils 53 Befragte sind unzufrieden mit der Qualität, sowohl in der Wohnung, als auch vor der Haustür. 30 Angeschriebene nutzen den Mobilfunk beruflich.
Nadja Dernbach, eine der Sprecherinnen der Standortgegner, habe ihm per Mail mitgeteilt, dass sie den Funkmast immer noch nicht möge, sagte Warmuth. Wenn, dann solle man ihn aber möglichst weit weg rücken. Nun soll ein Pachtvertrag mit "1& 1 Versatel" geschlossen werden, inklusive maximaler "Ostverschiebung". Die Firma wird einen gesonderten Bauantrag stellen. Dieses Verfahren beschloss das Gremium einhellig.
Beim Bau des Multifunktionsplatzes "Grundwiesen" in Dittelbrunn hofft die Gemeinde auf Fördergelder, und will mit konkreten Planungen den Willen zur Umsetzung demonstrieren. 125.000 Euro sollen mit Konversionsmitteln finanziert werden, 139.000 Euro aus einem Zuschusstopf der Städtebauförderung, bei Gesamtkosten von rund 405.000 Euro. Die Kommune müsste damit etwa 141.000 Euro Eigenmittel beisteuern.
Die langestreckte Grünfläche selbst, unweit des Nettomarkts, soll nicht zuletzt zur Rückhaltung von Niederschlagswasser dienen. Angedacht sind eine Obstbaumallee, eine Quelle sowie eine Disc-Golf-Anlage, eine Art Mini-Golf mit Frisbeescheiben. Nördlich des Marienbachs soll der bestehende Spielplatz zum Inklusionsspielplatz aufgewertet werden, mit barrierefreiem Zugang auch für gehandicapte Kinder. Holger Schmitt erinnerte an den Antrag aus der Bürgerversammlung, ein Wassertretbecken einzurichten.
Dittelbrunn beteiligt sich zudem, analog zu anderen Gemeinden, am Defizitausgleich für den Integrativen Hort der Heideschule Schwebheim. Sofern dort ein Kind mit besonderem Förderbedarf betreut wird, gibt es maximal 1100 Euro, pro Kind und Jahr. Nun wird eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit dem Träger, dem Caritas-Jugendhilfezentrum "Maria Schutz", abgeschlossen.