Angenehmen und wohlriechenden Duft verströmten die zahlreichen Blumen und Kräuter, die in einer Halle im Anwesen der Familie Glos in Oberspiesheim aufbewahrt wurden, um zu Kräuterbüscheln gebunden zu werden.
Zwölf Frauen aus Unter-/Oberspiesheim und Gernach banden die "Würzbüschel", wie diese Gebinde auch genannt werden, zur Vorbereitung der Kräuterweihe auf das Fest Mariä Himmelfahrt. Vor den Festgottesdiensten in den jeweiligen Orten konnten diese gegen eine Spende erworben werden.
Die Kräuterweihe symbolisiert die Kräfte der Natur, die der Mensch sich mit der Hilfe Gottes zu Nutzen macht. Es wird berichtet, dass aus dem leeren Grab Mariens bei seiner Öffnung ein Wohlgeruch nach Rosen und Kräutern aufgestiegen sein soll.
An diesem ältesten der Marienfeste gedenkt die katholische Kirche der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Traditionell werden an diesem Tag die zu einem Strauß gebundenen Kräuter im Gottesdienst geweiht, weshalb man das Fest auch Kräuterweihetag oder Würzbüschelweihe nennt. Diese alte Tradition ist seit jeher bei den Katholiken, die den Kräuterstrauß in ihren Häusern aufbewahren, mit der Hoffnung auf Schutz im Alltag und Glück verbunden.

Beim feierlichen Gottesdienst in der St.-Bartholomäus-Kirche in Oberspiesheim, zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel, ging Pfarrer Dr. Leo Amafili auf den tieferen Sinn des Marienfestes ein und verwies auf einen Absatz aus dem glorreichen Rosenkranz "… der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat". Maria ist für uns ein Vorbild im Glauben, wir feiern sie heute "als unsere Schwester und Mutter", betonte Dr. Amafili.
Mit dem Dank für die Urlaubsvertretung an Dr. Amafili und dem Hinweis auf das Kirchenpatrozinium "St.-Bartholomäus" am Sonntag, 25. August, informierte Kirchenpfleger Waldemar Gottscholl bereits über den nächsten Festtag in Oberspiesheim.