Der GIS-Day ist eine internationale Veranstaltung, die seit sieben Jahren weltweit durchgeführt wird. "Ziel ist es, Bedeutung und Aufgaben Geographischer Informationssysteme (GIS) ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Am besten funktioniert das in der Schule", sagt Thomas Roßmann, Leiter des Vermessungsamtes Schweinfurt. Der GIS-Day fand bisher lediglich zentral in München statt. Dieses Jahr nahmen nun erstmals weitere Ämter in Bayern teil, neben Landau an der Isar und Mindelheim auch das Vermessungsamt Schweinfurt.
Nach einem Einblick in die historische Entwicklung von den Anfängen der Vermessung vor 200 Jahren bis heute hatten die Schulklassen die Möglichkeit, in praktischen Übungen die verschiedenen Aufgaben des Vermessungsamtes und die Bedeutung von Geodaten kennen zu lernen. Hierzu absolvierten sie drei Stationen.
An vier Clients testeten die Teilnehmer die Anwendung "BayernViewer-Plus", mit der sich jede beliebige Adresse in Bayern finden und als Luftbild darstellen lässt. Als Übung sollten sie die Strecke vom Olympia-Morata-Gymnasium zum Roßmarkt berechnen. Auch die Fläche des Schulgebäudes lässt sich mit dem Online-Programm bestimmen.
Bei einer Vorführung der Messgeräte im Freien wurde die Funktionsweise des Satellitensystems GPS erläutert, im Anschluss konnten die Schüler einen festgelegten Punkt zentimetergenau bestimmen. Auch hinter den Daten von Navigationssystemen in Autos steht das Vermessungsamt, dank neuester Technik ist aber eine noch genauere Bestimmung möglich: Durch den bundesweiten Positionierungsdienst "SaPos" kann jeder der rund 100 Millionen Koordinatenpunkte in Bayern bis auf einen Zentimeter genau bestimmt werden.
Zum Abschluss gab es eine Führung durch das Kundenservice-Zentrum des Vermessungsamtes. Dort kann jeder Auskunft über Grundstücke einholen und Daten aus dem Liegenschaftskataster abfragen. Neu ist neben dem Katasterkartenwerk auch die Möglichkeit, Ausdrucke aus einer Luftbildkarte anfertigen zu lassen, die alle drei Jahre mit neuen Satellitenbildern aktualisiert wird. Die Schulklassen bekamen so einen Einblick in die Funktionsweise des Systems, das Auszüge für die Landkreise Schweinfurt und Haßfurt ermöglicht.