Die Geomed-Klinik schreibt wie jedes zweite deutsche Krankenhaus rote Zahlen. Das Haus des Landeskreises hat ein Strukturproblem. Trotz etlicher positiver Ansätze – wie etwa die Spezialisierung in einigen Fachbereichen, die Zusammenarbeit mit einer Augenklinik und weiteren Krankenhäusern sowie niedergelassenen Ärzten der Region und das Engagement im Notfalldienst – wird das Geomed bei der aktuell gültigen Krankenhausfinanzierung durch die Kassen (Behandlung) und den Staat (Investitionen) auf Zuschüsse der Gemeinden (Kreisumlage) nicht verzichten können.
Das Geomed ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung, was heißt, dass der Betrieb rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr läuft. Mit 90 Betten und über 200 Mitarbeitern sind der Nahversorgung bei den Einsparungen Grenzen gesetzt. Die Chirurgie und die Innere sind die Hauptpfeiler des Hauses, das mit den Schwerpunkten Kardiologie, Gastroenterologie, mit der allgemeinen Gefäßchirurgie und der Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie), der Unfall- und orthopädischen Chirurgie, einer eigenen Hals-Nasen-Ohren-Abteilung, einer Anästhesieabteilung, der Intensivmedizin und der Schmerzbehandlung sowie dem Wundmanagement vergleichsweise breit aufgestellt ist.
Als Grundversorger auf dem Land hat die Klinik kaum eine Möglichkeit, durch Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten zu punkten. Denn diese sind überwiegend in Schweinfurt angesiedelt. Eine Standortsicherungsmaßnahme ist die Zusammenarbeit mit der Augenklinik der Ober-Scharrer-Gruppe (seit 2013). Das Krankenhaus stellt der rechtlich eigenständigen Augenklinik Dienstleistungen zur Verfügung.
Im Gespräch mit dieser Zeitung kommt der Krankenhausgeschäftsführer der gemeinnützigen Betriebs GmbH des Landkreises, Wolfgang Schirmer, schnell auf die Personalkosten zu sprechen, die in der Akut- und Notfallversorgung weit weniger als in einer Spezialklinik zu beeinflussen seien. Gleiches gilt für die Einrichtung.
In den Jahren 2012/13 hat die Klinik kräftig investiert, insbesondere in die zentrale Sterilgutversorgung und Endoskopie. Zwei Projekte summierten sich hier auf eine Investition von 900 000 Euro. Dass die Zuschüsse vom Bezirk reibungsfrei flossen, darf als gutes Zeichen für die Zukunft des Hauses gewertet werden. Das Geld der Kassen reicht hierfür nicht. Staat, Kreis und Klinik müssen Eigenkapital aufwenden. Eingestiegen ist das Geomed in die Planung für ein effizientes Energiekonzept – ein weiterer Hinweis darauf, dass die genannten politischen Ebenen an dem Haus der Nahversorgung festhalten.
Stolz ist Schirmer auf den Ruf des Hauses. „Wir sind gut aufgestellt“, sagt der Geschäftsführer und weiter: „Uns ist das Personal wichtig. Nur wenn die Mitarbeiter zufrieden sind, sind es auch die Patienten.“ Zufrieden sollen auch die ambulant Behandelten sein, ergänzt der Geschäftsführer, der allenthalben ein Zusammenwachsen von ambulanten und stationären Bereichen sieht.
„Wir wollen die Grundversorgung für die Region sichern und weiterhin Schwerpunkte setzen, etwa mit dem Ausbau der Wundversorgung und der stationären Schmerztherapie“, sagt Schirmer. In die Zukunft blickt er optimistisch, nachdem 2013 bei der stationären Behandlung ein Plus von zehn Prozent erzielt wurde. „Wichtig für uns ist das nebenberufliche Engagement der Krankenhausärzte im Notfalldienst, womit der Rettungsdienst sichergestellt ist.“
Geomed-Klinik
Die Sicherstellung der Krankenhausversorgung für den südlichen Landkreis Schweinfurt und für die Bereiche der Kreise Kitzingen und Haßberge liegt in der Verantwortung der Geomed-Klinik Gerolzhofen. Um dies gewährleisten zu können, ist das Krankenhaus der Regel- und Grundversorgung mit 90 Betten unter der Trägerschaft des Landkreises Schweinfurt sowohl in der Akut-, aber auch in der Notfallmedizin breit aufgestellt. Medizinische und pflegerische Kompetenz im Rahmen einer familiären Atmosphäre ist die Basis der knapp über 200 Mitarbeiter der Geomed-Klinik. So wurden im Jahr 2012 mit nahezu 4200 Patienten zehn Prozent mehr Fälle als im Vorjahr stationär in der Geomed-Klinik behandelt; zusätzlich wurden knapp 8000 Patienten ambulant versorgt. Das ist ein Plus von elf Prozent. la