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GEROLZHOFEN (WW): Geotrans und der "Blaue Freitag"

GEROLZHOFEN (WW)

Geotrans und der "Blaue Freitag"

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    Für Jochen Sonnleitner von der Firma Geotrans in Gerolzhofen war's gestern ein schöner Tag: Der gelernte Schreiner durfte blau machen - mit Genehmigung seines Chefs. Für Stephan Burkert von Antenne Bayern lief der Freitag dagegen eher mittelprächtig. Denn der Ober- und Unterfranken-Korrespondent des Privat-Radios übernahm für einen Tag Sonnleitners Job.

    "Die Aktion des Senders war Klasse," freute sich gestern abend Speditionsleiter Kurt Gress. Die Firma Geotrans in Gerolzhofen war im April 2000 von Hubert Gress, dem Chef der gleichnamigen Spedition, gegründet worden. Ihr Aufgabengebiet umfasst hauptsächlich die Lieferung kompletter Küchen.

    Geotrans-Betriebsleiter und -Disponent Roland Mühleck dachte erst, "da will mich jemand auf den Arm nehmen", als den Würzburger - er befand sich gerade auf der Autobahn auf der Rückfahrt von Frankfurt - seine Gerolzhöfer Zentrale telefonisch über die Aktion "Blauer Freitag" des Münchner Senders informierte.

    Deren Ziel ist es nämlich, vielbeschäftigten Menschen ein langes Wochenende zu ermöglichen. Damit die Arbeit vom Freitag nicht lieben bleibt, sorgt Antenne Bayern jeweils für einen Vertreter - meistens ein Moderator oder Korrespondent. Und damit die Hörer dessen "Leid" auch voll mitbekommen, berichtet der Rundfunk-Mann mehrmals im Lauf des Tages live im laufenden Radio-Programm des Senders über seine momentane Arbeit. Geotrans-Betriebsleiter Mühleck stimmte dem Angebot von Antenne Bayern sofort zu, hatte ihm doch auch seine Gerolzhöfer Zentrale grünes Licht gegeben: "Da jetzt im Winter einige meiner Leute Urlaub machen, bin ich selbst für unseren Jochen Sonnleitner eingesprungen."

    Das hieß für den Würzburger allerdings, dass er um vier Uhr morgens aus den Federn musste. Denn es galt gestern, eine 10 000-Mark-Küche in Lichtenfels aufzustellen und diverse Kleinteile auszuliefern, und der Liefer-Lkw stand noch dazu in Bamberg. Doch Mühleck hat seinen Früheinsatz offenbar nicht bereut, obwohl er bis nahezu 18 Uhr zu tun hatte: "So lustig ging's beim Aufbau einer Küche noch nie zu."

    Während sich er und Stephan Burkert mit Dübeln und Schrauben und allerlei Küchenteilen schon seit 730 Uhr herumplagten, legte um diese Zeit Jochen Sonnleitner erst noch 'mal eine Runde Schönheitsschlaf ein. Dass er einen ganzen Tag mit Genehmigung seines Chefs verbummeln darf, hat der 30-jährige Coburger eigentlich seiner Frau Juliane zu verdanken: "Sie hat mich nämlich für diese Aktion bei Antenne Bayern vorgeschlagen."

    Das war zwar schon im Oktober letzten Jahres gewesen, als die Sonnleitners umzogen, und ein freier Tag gut in ihr Konzept gepasst hätte, doch auch jetzt hatte der gelernte Möbelschreiner nichts dagegen, einmal richtig auszuspannen, um sich seiner Frau und seiner zehn Monate alten Tochter Sonja zu widmen.

    Mit einer Einschränkung allerdings: Denn an den Lichtenfelser "Tatort", wo Mühleck und Rundfunk-Korrespondent Burkert derweil werkelten, zog's ihn im Lauf des Tages schon noch. Doch Sonnleitner konnte sich nach der "Inspektion" offenbar ganz beruhigt zurücklehnen: Seine Vertretung hat alles richtig gemacht. Mühleck hatte nämlich bereits am Morgen im Main-Post-Interview gescherzt: "Ich achte schon drauf, dass der Schaden, den der Stephan anrichtet, unter der Millionengrenze bleibt".

    Für den Mann von Antenne Bayern, der bis zum Spätnachmittag durchhielt, war's immerhin ein Knochen-Job: "Das ist ganz schön hart. Die Jungs müssen denken und richtig 'ranlangen." Ich hatte ganz schön zu rudern, um mitzuhalten.

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