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Grettstadt: Geschärfter Blick für Alltagsbarrieren: Ausstellung "Tempo machen für Inklusion" im Bürgersaal eröffnet

Grettstadt

Geschärfter Blick für Alltagsbarrieren: Ausstellung "Tempo machen für Inklusion" im Bürgersaal eröffnet

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    Inklusion fängt im Alltag an: Bürgermeister Jens Machnow und Bianca Vohmann von der OBA eröffneten eine Wanderausstellung im Bürgersaal, die noch bis Ende März zu sehen sein wird.
    Inklusion fängt im Alltag an: Bürgermeister Jens Machnow und Bianca Vohmann von der OBA eröffneten eine Wanderausstellung im Bürgersaal, die noch bis Ende März zu sehen sein wird. Foto: Uwe Eichler

    Vor ein paar Jahrhunderten wurde das mit der "Inklusion", dem Einschließen, noch wortwörtlich verstanden, auch in Grettstadt. Ein kleiner Schaukasten im Bürgersaal erinnert schon seit längerem an frühneuzeitliche Gebräuche, mit hölzerner Halsgeige als schandbarer Tracht oder dem Spieß des Nachtwächters.

    Zur Rechtspflege zählte auch das Narrenhäuslein, gleich nebenan unter der Außentreppe des Alten Rathauses, wo Störenfriede aller Art eingesperrt wurden, zum Spott für die Passanten. Als "Narr" konnte wohl jeder hinter Gitter landen, der freiwillig oder unfreiwillig von gesellschaftlichen Normen abwich.

    Die ganz harten Zeiten sind hierzulande zum Glück vorbei, aber die Integration von "Menschen mit Handicap" ist auch im Jahr 2023 noch ausbaufähig. Heute wäre die steile Treppe selbst eine Tortur, bei körperlichen Behinderungen. Im neuen Rathaustrakt wurde vor einigen Jahren ein Aufzug eingebaut.

    "Inklusion ist ein Menschenrecht"

    Für gelebte Teilhabe im Alltag will die Wanderausstellung "Tempo machen für Inklusion – Barrierefrei zum Ziel" werben, die noch bis zum 31. März im (ebenerdig angelegten) Bürgersaal des Alten Rathauses zu sehen ist. "Inklusion ist nicht nur eine gute Idee, sondern ein Menschenrecht", stellte Bürgermeister Jens Machnow fest, der stolz ist, die Auftaktveranstaltung übernehmen zu dürfen. Es gehe um den Anspruch auf Freiheit, Gleichheit und Solidarität, der sich nicht nur in großen Projekten zeige.

    Ein Blick auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ist derzeit im Alten Rathaus möglich.
    Ein Blick auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ist derzeit im Alten Rathaus möglich. Foto: Uwe Eichler

    Inklusion fange schon im Kleinen und im Privatleben an, so Machnow, vom Aufhalten der Tür bis zur Stufe, die für einen Rollstuhlfahrer überwunden werden muss: "Schärfen Sie Ihren Blick für Situationen!" 55 Bilder zum Thema wurden von den Kindern und Jugendlichen gemalt, in den unterschiedlichsten Techniken, mit Holzstiften, Wasserfarben, Acryl und Collagen.

    Bunte Gedanken

    Bianca Vohmann von der "Offenen Behindertenarbeit" (OBA) der Diakonie Schweinfurt berichtete vom Beginn der Zusammenarbeit. Am 5. Mai 2022, dem "Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung", wurden Fahnenmasten in der Umgebung gesucht, um Banner mit rund 50 Bildern zu zeigen.

    Für die Motive hatte es einen Malwettbewerb gegeben, in Schulen, Kindergärten und der Kunstwerkstatt der OBA sowie in anderen Einrichtungen. Die einzige Vorgabe war ein weißer Papierbogen, 60 mal 100 Zentimeter groß. Die Gemeinde Grettstadt half spontan mit beim "Flagge zeigen". Nun werden die "bunten Gedanken" im Alten Rathaus präsentiert, bevor die Ausstellung nach Schwanfeld wandert.

    "Lassen Sie die Bilder auf sich wirken", sagte Vohmann. Außerdem sind entsprechende Grußkarten der OBA-Werkstatt erhältlich.

    Zu sehen gibt es die Visionen einer barrierefreien Zukunft von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, sowie freitags von 8 bis 12 Uhr.

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