Über seinen Unmut auf die Politik machte Stefan Rottmann keinen Hehl. In der jüngstenSitzung des Gemeinderats mussten sich der Schonunger Bürgermeister und die Gemeinderäte und Gemeinderätinnen gleich mit drei Themen befassen, die maßgeblich durch Gesetzesänderungen zustande gekommen sind. Die intensivste Diskussion entfachte sich dabei um die künftige Handhabung der Aufstellung von Verkehrszeichen bei Veranstaltungen im Gemeindegebiet.
Eine neue Rechtssprechung verlangt, dass dies künftig von einer dafür geschulten Person getan werden muss, die dann auch eine mehrmalige Kontrolle pro Tag vornehmen muss. Rottmann ärgert sich über die Festlegung. Vor allem für Vereine sei diese "in der Praxis gar nicht umsetzbar". Auch der zweite Bürgermeister der Gemeinde, Jürgen Geist, blies ins selbe Horn: "Wir können die Feste doch nicht noch kaputter machen."
Erhöhung der Friedhofsgebühren sorgt für dicke Luft
Die erforderliche Schulung kostet über 100 Euro pro Person. Rottmann sprach sich für eine einheitliche Handhabung innerhalb seiner Gemeinde aus. Zur Entlastung des Bauhofs, alle Mitarbeiter verfügen über besagte Schulung, soll zusätzlich ein Mini-Jobber eingestellt werden, der sich in diesem Jahr der Beschilderung bei den über 60 anstehenden Festen annimmt. Nach der Festsaison soll eine Auswertung erfolgen, auch hinsichtlich der Kosten, auf dessen Grundlage das weitere Vorgehen im nächsten Jahr entschieden wird.
Für dicke Luft in der Schonunger Bevölkerung sorgte zuletzt auch die Erhöhung der Friedhofsgebühren. Auch hier musste die Gemeinde auf Gesetzesänderungen reagieren. Der bayerische kommunale Prüfungsverband verlangt von den Gemeinden eine kostendeckende Berechnung der Gebühren. Das führt in vielen Kommunen zu teils drastischen Erhöhungen. Die Gemeinde Schonungen ist aufgrund der Stabilisierungshilfe in eine Art Zwickmühle. "Wie weit können wir runter ohne die Stabilisierungshilfe zu gefährden?", lautet die große Frage, erklärte Rottmann. Geist regte hinsichtlich des Unmuts der Bürger ein Entgegenkommen an, in dem die Abrechnung bei einer Grabverlängerung jährlich oder alle fünf Jahre erfolgen könne, anstatt wie bisher alle zehn Jahre. "Es wird wirklich viel investiert in die Friedhöfe", betonte Geist aber auch. Die Anregungen aus dem Gemeinderat werden an die Regierung weitergegeben.
Antrag der Montessori-Kindertagesstätte passt nicht in die Förderrichtlinie
Eine Änderung der Beitragssatzung zur Entwässerungssatzung beschloss der Gemeinderat mehrheitlich. Dabei ging es ebenfalls um eine Gesetzesänderung, die "hängende Balkone" betrifft. Durch die Satzungsänderung kehrt die Gemeinde zur Handhabung wie vor der Gesetzesänderung zurück – im Sinne der "Gleichbehandlung".
Keinen Zuschuss erhält die Montessori Kindertagesstätte St. Godehard in Forst für die geplante Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes. Der Tenor im Gemeinderat war unter anderem, dass man eine Förderung kritisch sehe, da die Gemeinde noch kein Eigentümer der Kindertagesstätte sei. Es sei wünschenswert, dass dort eine PV-Anlage errichtet wird, befand Bürgermeister Rottmann. Aber der Antrag passe nicht in die Förderrichtlinien, wie dann auch der Gemeinderat mit einer großen Mehrheit abstimmte.