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GEROLZHOFEN: Giebelbeleuchtung gehen die Birnen aus

GEROLZHOFEN

Giebelbeleuchtung gehen die Birnen aus

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    Besonders in der Marktstraße klaffen inzwischen an vielen Stellen Lücken in den Lichterketten, die ausgebessert und mit neuen Leuchtmitteln ersetzt werden müssen. Der Umstieg auf LED-Lampen ist deshalb nur eine Frage der Zeit.

    „Emsige Suche nach Lösung“

    Nach Auskunft von Bürgermeisterin Irmgard Krammer sei die Stadt auch bereits „emsig dabei“, nach Lösungen zu suchen. Die zunächst einmal probeweise auf dem Marktplatz als Ersatz für defekte herkömmliche Birnen an verschiedenen Punkten eingesetzten LED-Lichtbänder seien nicht das „Gelbe vom Licht“ gewesen. Während die bisher verwendeten Lampen wie große Punkte wirken, hätten diese Bänder wie Pünktchen ausgesehen. Ganz anders sieht es aber bei den 20 LED-Lampen aus, die zuletzt getestet wurden. Sie sind für den unkundigen Betrachter nicht inmitten der anderen Birnen auszumachen, weil sie so aussehen wie die normalen Glühlampen auch.

    Mit Blick auf die künftige Verwendung von LED-Leuchtmitteln war die Giebelbeleuchtung in diesem Jahr nur noch im Bereich des Marktplatzes erneuert worden. Bürgermeisterin Krammer: „Wir haben uns gesagt, wir können es uns nicht erlauben, die Beleuchtung beim Weinfest auszulassen.“ Aufgrund der „nicht nachhaltigen Reparatur“ tue es auf dem Marktplatz aber nun erst einmal so lange gut, bis die bisher verwendeten Glühlampen nicht mehr erlaubt sind.

    LED-Markt in Bewegung

    Anders sei die Situation in der Marktstraße gewesen. Hier vor einer „Komplettlösung“ nochmals das Geld für eine teure Übergangslösung auszugeben, um die defekten Stellen notdürftig auf herkömmliche Weise zu flicken, hätte keinen Sinn mehr gemacht.

    Oder, wie es Stadtbaumeister Jens Pauluhn ausdrückt: „Würden wir jetzt noch einmal auch die Giebelbeleuchtung außerhalb des Marktplatzes reparieren, käme man schon auf 50 Prozent von dem, was die Umstellung auf moderne LED-Dioden kosten würde.“

    Ein Problem ist im Moment noch, dass der LED-Markt dergestalt stark in Bewegung ist, dass die nach unten gehenden Preise noch starken Schwankungen unterworfen sind. Laut Pauluhn liege die Preisspanne für die favorisierten neuen Leuchten derzeit zwischen 3.50 und 7.50 Euro. Das werde aber nichts daran ändern, dass man das Thema im neuen Jahr in Angriff nehmen müsse, „damit im nächsten Jahr in der Altstadt wieder viel mehr Lichter brennen als im Augenblick.“

    Die Frage sei allerdings, a) wie viel Geld der Stadtrat bereit sei, auszugeben und b) inwieweit die Grundstückseigentümer mitziehen würden. Bekanntlich liegt in diesem Zusammenhang ein Vorschlag der CSU-Fraktion vor, den Austausch teilweise über eine Sponsoring-Aktion zu finanzieren.

    Gänzlich unproblematisch sei die Situation, was die Weihnachtsbeleuchtung anbelangt, so der Stadtbaumeister. Jens Pauluhn: „Da haben wir noch genügend Birnen auf Lager.“

    Um Gerolzhofen zur Premiere des Marktplatz-Weinfestes 1975 bundesweit in die Schlagzeilen zu bringen, reifte bei dem langjährigen Vorsitzenden des Förderkreiseses Gerolzhofen und Umland (heute gerolzhofenAKTIV) und Festleiter Dietmar Kordowich der Gedanke, die Fassaden und Giebel der historischen Altstadt mit Lichterketten zu bestücken. Zusammen mit Heinz-Jürgen Fehlbaum war es ihm in wochenlangen Gesprächen gelungen, fast alle Anlieger für diese Idee zu begeistern.

    Rathaus blieb dunkel

    Als schließlich erstmals „Frankens größte Weinstube“ gegen Einbruch der Dunkelheit von Tausenden von Glühbirnen in ein romantisches Lichtermeer verwandelt wurde, blieb allerdings ausgerechnet das Alte Rathaus dunkel. Der damalige Bürgermeister Franz Kreppel hatte sich strikt gegen „solche Volksfest-Glühbirnen“ ausgesprochen. Bald erstrahlten aber auch die Glühbirnen am Alten Rathaus und an vielen anderen Gebäuden entlang der Straßen und Gassen in der gesamten Innenstadt zusammen mit der Giebelbeleuchtung.

    Die Weihnachtsbeleuchtung in der jetzigen Form wurde 1984 in Betrieb genommen. Mit ihr gehen seitdem allabendlich rund 1600 Glühbirnen in der Stadt an.

    Das Stichwort

    Der Glühbirnen-Ausstieg Der EU-weite Glühlampen-Ausstieg hatte am 1. September begonnen. Damit werden nach 130 Jahren zunächst matte und klare Glühlampen mit einer Leistung von mehr als 100 Watt vom Markt verschwinden. Die restlichen Birnen mit 75, 60, 40 und 25 Watt folgen in weiteren Stufen bis 2012 ebenso wie herkömmliche Halogenlampen mit geringer Energieausbeute. Energieeffiziente Beleuchtungs-Techniken sollen den EU-Plänen zufolge im Jahr 2020 dann zu einer europaweiten Energieeinsparung in einer Größenordnung, die der Leistung von vier großen Atomkraftwerken entspricht, führen.

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