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Schweinfurt: Ein Kettcar dank Sponsor

Schweinfurt

Ein Kettcar dank Sponsor

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    Kinder sollen ordentlich Radfahren lernen, und weil sich das nicht von alleine einstellt, gibt es seit 1975 im Landkreis Schweinfurt eine Jugendverkehrsschule. Das schreibt uns - nach der Mitteilung über ein geklautes Fahrrad und einen abgebrochenen Bewegungsmelder - die Polizei in einem "Sonderbericht". Und weiter: Der Landkreis habe nach rund 30 Jahren "eine nagelneue mobile Jugendverkehrsschule angeschafft". Ein guter Grund zur Freude, die sich ins Unermessliche steigern muss, wenn man weiß, dass neben Fahrrädern, Verkehrszeichen, einem Zebrastreifen und Ampeln auch ein Kettcar dazu gehört. Das hat nur eine statische Funktion, stellt es doch "bei den Radfahrübungen ein geparktes Fahrzeug dar", an dem die Kinder sicher vorbeifahren sollen.

    Bettel-Brief an Herrn Schleich

    Nun soll das Bestands-Kettcar, obgleich es jahrzehntelang nur "geparkt" herumzustehen hatte, trotzdem ausgesehen haben, als ob "seine Glanzzeiten schon lange vorbei waren", schreibt die Polizei. Sogleich hätten die Viertklässler der Grundschule Schwanfeld mit freundlicher Hilfe dreier Lehrerinnen einen (Bettel-)Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge - den Herrn Schleich - verfasst, "mit der Bitte das alte Kettcar durch ein schönes und neues zu ersetzen". Und der habe "nach Besichtigung des veralteten Kettcars" entschieden, ein neues zu finanzieren.

    Was für eine Investition

    Heisa, muss die Freude groß gewesen sein: ein neues rotes Kinderauto mit Sparkassen-"S" drauf, das Grundschüler als Park-Hindernis im Weg steht, damit sie lernen, es zu umkurven. Das kostet locker zwischen 70 und 140 Euro, und warum sollte es die Jugendverkehrsschule teuer leasen, wenn sie's vom finanzstarken Sponsor geschenkt kriegt? "Es kommt ab dem neuen Schuljahr 2020/2021 bei der Jugendverkehrsschule zum Einsatz und wird so jährlich fast 900 Kindern dabei helfen sich im Straßenverkehr richtig zu verhalten", verspricht die Polizei in ihrem "Sonderbericht".

    Kettcar zum Vorbeiradeln 

    Man muss die Sparkasse dafür loben, gerade jetzt, wo sie so viel gescholten wird, dass sie herzlos gegen Alte sei, weil sie in etlichen Dörfern und Stadtteilen Filialen schließt und ihnen damit Geldautomaten und Kontauszugsdrucker wegnimmt. Nur, wie sieht das aus: Senioren die Bank zumachen, aber Kids ein Kettcar zum Vorbeiradeln kaufen? Und: Wie wenig verdient ein Sparkassen-Vorstand, der Zeit hat, vor einer Pipifax-Spende ein "veraltetes Kettcar" zu besichtigen?

    Jetzt neu: Herr Dr. Eck

    Alles längst bekannt und jetzt von CSU-Oberen nochmal groß gefeiert: Schweinfurt bekommt 300 Finanzbeamtenstellen aus München - die ersten in zwei, drei Jahren. Als das der Herr Finanzminister Füracker am Donnerstag verkündet hat, waren die Parteifreunde/innen Weisgerber (MdB), Funk und Jacob (Fraktionsvorsitzende Stadt und Land), Remelé (OB) und Eck (Staatssekretär) zugegen. Ganz entzückt von der Runde, promovierte der Herr Remelé seinen Parteifreund Gerhard aus Donnersdorf gleich zweimal zum "Dr. Eck". Er wehrte sich nicht, der gelernte Maurer und Bauzeichner. 

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