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Schweinfurt: Glosse Zeug gibt's: Der Stadtrat und der Klimaschutz

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Glosse Zeug gibt's: Der Stadtrat und der Klimaschutz

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    Goldener Herbst rund um Schweinfurt auf diesem Archivbild aus 2019.
    Goldener Herbst rund um Schweinfurt auf diesem Archivbild aus 2019. Foto: Waldemar Balzer

    Mensch, war das eine denkwürdige Stadtratssitzung zum Thema Klimaschutz. Sieben Stunden insgesamt, alleine vier nur zu der Frage, was man nun genau tun möchte, um bis 2035 eine klimaneutrale Wälzlagerstadt zu haben und seinen (natürlich absolut notwendigen) Anteil daran zu leisten, die Erwärmung von Mutter Erde nicht über 1,5 Grad Celsius steigen zu lassen

    "Et kütt, wie et kütt", sagt man in Köln, und insofern war zu erwarten, dass angesichts der bekannten Stadträtinnen und Stadträte, die schon bisher nicht alles widerspruchslos hingenommen haben, was die Verwaltung so vorschlug, gerade das Thema Klimaschutz für heiße Diskussionen sorgen würde. Mitten drin statt nur dabei, wen wundert's: Ulrike Schneider auf der Seite der Verwaltungs-Kritiker gegen Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Da musste sogar der Rats-Älteste Georg Wiederer seine geballte 80-jährige Lebenserfahrung in die Waagschale werfen, um für ein bisschen Mäßigung bei teils hitziger Debatte zu sorgen.

    Und es gab fast schon rührende Szenen bei dieser Sitzung, die ob ihrer Dauer und Intensität jeder Ministerpräsidentenkonferenz zum Thema Coronamaßnahmen das Wasser reichen konnte: Als gegen 18 Uhr eine Pause eingelegt wurde – die Sitzung begann bereits mittags um halb eins – sichtete man Stadträte, die Facetime auf ihrem Handy einschalteten und dem Nachwuchs zu Hause eine gute Nacht wünschten. Der war offenbar so wissbegierig, dass sogar ein kleiner Schwenk über den vom Abendrot erleuchteten Himmel über Schweinfurt noch eingebaut wurde. Das ist mal Einsatz für die Heimatstadt, der man als Stadtrat dienen darf. 

    Mehr Bäume statt mehr Photvoltaik?

    Als Schweinfurter Idefix präsentierte sich im übrigen ein mal mehr Freie-Wähler-Chef Stefan Labus, der die ganzen Maßnahmen zum Thema Klimaschutz natürlich gut fand, aber den Fokus auf die Bäume lenkte: Die Photovoltaik soll massiv ausgebaut werden, "aber gleichzeitig dürfen Privatleute in ihrem Garten die Bäume weghauen", das gehe nicht zusammen. Ergo: Baumschutzverordnung wieder einführen. Dürfte jetzt bei der CSU nicht so auf Gegenliebe stoßen.

    Wir werden das beobachten und haben uns bei dieser Gelegenheit auch über einen Baumfreund gewundert, von dem wir es nicht vermutet hätten: AfD-Fraktionssprecher Richard Graupner ist nämlich kein Freund von großen PV-Anlagen, wenn Ackerland nicht mehr nutzbar ist. Viel besser wäre "Wald, Wald, Wald". Hat er so gesagt.

    Zum Schluss ist noch eine Entschuldigung fällig: Kürzlich unterlief uns ein Lapsus, denn den früheren Oberbürgermeister und Ehrenbürger, Erbauer des Theaters und Namensgeber für den alten Postplatz, Georg Wichtermann, haben wir in einem Text im Tagblatt in der Printausgabe versehentlich der CSU zugeordnet. Dabei weiß ja nun wirklich jedes Kind in der Arbeiterstadt, dass die Roten zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 1992, als Gudrun Grieser (CSU) gewann, durchgehend regiert haben.

    Also: Georg Wichtermann war Sozialdemokrat durch und durch und wir schulden der SPD-Fraktion mindestens ein Maß Bier und die Teilnahme an einer Führung der Initiative gegen das Vergessen über das rote Schweinfurt. Den Fehler haben wir natürlich online gleich ausgebessert.

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