In der kontaktarmen Corona-Zeit hat die Grundschule das Projekt "Mut-Mach-Stele" auf den Weg gebracht. Die Idee dazu hatten die Religionslehrinnen Susanne Bartsch und Sylvia Kneuer. Nun durften sich Schule, Gemeinde und nicht zuletzt der heimische Steinbildhauer Hans-Jürgen Fleck über die Fertigstellung des Gemeinschaftsprojektes freuen. Im Beisein von allen Beteiligten, Schülern, dem Chor JoY und Gästen wurde die Stele feierlich durch Pfarrerin Monika Roth-Stumptner und Pastoralreferent Rainer Weigand eingeweiht.
Die vier Seiten der Stele zieren Motive, die Steinbildhauer Fleck nach Vorlagen von Schülern umgesetzt hat. Sie thematisieren die Geschichte vom barmherzigen Vater, die Kindersegnung, den Zöllner Zachäus und die Auferstehung mit dem Felsengrab. Auf ihrem täglichen Schulweg können die Kinder die Stele sehen. Sie ist nun Blickfang in den Grünanlagen zwischen Schule und Friedhof und wird auch noch in 200 Jahren an die Pandemiezeit erinnern, freute sich Bürgermeister Manuel Kneuer über den besonderen Tag für die Gemeinde. "Die Mut-Mach-Stele ist ein Vorzeigeprojekt weit über die Gemeindegrenzen hinaus."
An dem Gemeinschaftsprojekt haben alle Kinder teilgenommen, auch die Ethikkinder, hob Rektorin Andrea Maier hervor. Die biblischen Geschichten, wie die der Kindersegnung, seien auf die Lebenswelt von "Nichtchristen" übertragen worden, "weil alle Kinder angenommen, geliebt und wichtig sein sollen".
Initiatorin Susanne Bartsch nannte die Stele ein "Herzensprojekt". Sie wünscht sich, dass die Menschen, die an der Stele innehalten bei Gott Mut und Zuversicht finden.
Kinder haben sich im Stein verewigt
Jede Jahrgangsstufe hatte für die Stele eine Mut-mach-Geschichte aus der Bibel mit Ton gestaltet und auf Papier gezeichnet. Bildhauer Fleck nutzte diese Arbeiten dann als Vorlage. Außerdem waren viele Kinder im Steinmetzbetrieb und durften sich selbst im Stein verewigen. "Auf jeder Seite gibt es unten ein Feld, in dem verschiedene Zeichen zu erkennen sind. Diese haben wir selbst eingemeißelt", berichtete Timo stolz. Viele Kinder haben die Anfangsbuchstaben ihres Namens festgehalten.
Hans-Jürgen Fleck berichtete von über 200 Stunden Arbeit, die zur Umsetzung der Idee notwendig waren. Der 2200 Kilogramm schwere Quarzit-Sandstein stammt aus den Haßbergen. Er werde mindestens 250 Jahre halten, meinte er schmunzelnd. Die größte Herausforderung sei der Transport von der Werkstatt in die Anlage vor dem Friedhof gewesen. Das Bauhofteam hatte bereits das Fundament vorbereitet.
"Gemeinsam können wir alles schaffen – daran soll uns die Stele erinnern", wünschte sich Rektorin Andrea Maier in ihrem Rückblick. Die Stele erzählt vom Gemeinschaftssinn in Pandemiezeiten, von Toleranz und Miteinander an der Schule und vom Durchhalten in einer nie dagewesenen Zeit. Sie zeige, wie wichtig das Zusammenhalten sei.
Sylvia Kneuer dankte dem Entscheidungsgremium der Allianz Schweinfurter Mainbogen, die das Projekt zur finanziellen Förderung ausgewählt hatte. Zur Finanzierung beigetragen haben auch Spenden von Bürgern und Geschäftsleuten sowie eine vierstellige Spendensumme von Rosi Pabst.