Rosemarie Gries strahlt. Ihr Betrieb, das Historik-Hotel Klosterbräu in Ebrach, hat beim Wettbewerb Bayerische Küche 2007 zum dritten Mal Gold geholt. Bereits 1994 und 1998 wurde das Haus in Ebrach damit ausgezeichnet.
„Wir haben uns beworben. Die Tester waren zwei Mal da. Einmal für die Vorauswahl und das andere Mal für die Endauswahl. Sie kamen immer inkognito und gaben sich, erst nachdem sie nach der Karte gegessen hatten, zu erkennen“, erläuterte Rosemarie Gries.
Sie bestellten beim zweiten Mal, so Küchenchef Gregor Zeilinger, unter anderem Rehpastete, über Buchenholz geräucherte Flugentenbrust, Försterpfännchen mit Reh- Medaillons aus dem Steigerwald, Wildschweinkeule und Wildhasenschäuferle. Als Nachspeise wählten sie hausgemachtes Haselnussparfait auf Fruchtspiegel.
Nach dem Essen machte die Bewertungskommission, der Vertreter des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, der regionalen Tourismusverbände und der Landwirtschaftsverwaltung angehören, einen Rundgang durch das Hotel. „Zum Beispiel sahen sie sich die Küche an, die Sanitärräume, die Zimmer, den Garten und die Terrasse“, informierte die Inhaberin.
Besonderer Wert legten die Juroren bei der Prüfung auf die Verwendung regionaler Produkte. Punkten konnten die Bewerber aber auch mit gegendtypischen Rezepten, mit Angeboten im Rhythmus der Jahreszeiten. Daneben wurde die Pflege bayerischer Wirtshaustradition ebenso wie die Sauberkeit, die gepflegte Ausstattung der Gaststätten und der Service miteinbezogen.
Am Wettbewerb Bayerische Küche 2007 nahmen 700 Wirtsleute aus dem Freistaat teil. 67, darunter auch das Klosterbräu in Ebrach und der Brunnenhof in Handthal (wir berichteten bereits), gelang der Sprung auf Siegertreppchen. Ihnen überreichte Landwirtschaftsminister Josef Miller in Aying die Auszeichnung in Gold.
Das heutige Historikhotel Klosterbräu ließ der aus Gerolzhofen stammende Abt Wilhelm Söllner zwischen 1734 und 1736 als repräsentativen Viehhof des Zisterzienserklosters errichten. Nachdem 1803 das Kloster aufgehoben wurde, wurde das Gebäude versteigert. Georg Schmitt, der letzte Klosterwirt, verlegte die ehemalige Klosterwirtschaft samt Schild „Zum Adler“ und Schankrecht in den ehemaligen Viehhof. „Seitdem war das Klosterbräu zunächst unter den Brauerfamilien Leicht und Wilz, Ebrachs führendes Gasthaus. 1955 wurde es von der Familie Gries übernommen“, so Rosemarie Gries.