Aus allen Himmelsrichtungen waren die ehemaligen Klassenkameraden angereist, um im Brauhaus am Markt alte Erinnerungen auszutauschen und Kontakte neu zu knüpfen. Beim Schuleintritt 1944, so erinnern sich die Organisatoren des Treffens, Helmut Jordan und Gerhard Kupfer, beim Gespräch mit dieser Zeitung, habe es anstatt Schultüten Granatsplitter gegeben. Als Abenteuer-Spielzeug dienten damals ausgebrannte Flugzeuge und Kanonen. Zur sportlichen Betätigung waren bei Fliegeralarm Sprints zum Goethe-Bunker angesagt.
48 Schüler waren es, die 1944 eingeschult wurden, erinnern sich Jordan und Kupfer. Helmut Jordan hat es vor über 30 Jahren beruflich nach Celle in Niedersachsen verschlagen. Er begann vor drei Jahren mit der Vorbereitung des Treffens. Gerhard Kupfer lebt in Schweinfurt und war 40 Jahre bei Fichtel & Sachs beschäftigt.
Viele Telefongespräche waren notwendig, um an die Adressen der ehemaligen Schulkameraden zu kommen, berichtet Helmut Jordan. Immerhin habe er in drei Jahren 37 ehemalige Mitschüler ausfindig machen können. Wegen fortschreitenden Alters will man künftig keine großen Pausen mehr zwischen den Treffen einlegen – jährlich sollen sie ab jetzt stattfinden. Ein Klassenkamerad aus den USA habe die Teilnahme absagen müssen. Die anderen haben die Anreisen aus Oldenburg, Celle, Berlin und München nicht gescheut.
Bei einem Stadtrundgang haben die ehemaligen Goetheschüler die Veränderungen im Stadtbild in Augenschein genommen und in Erinnerungen an alte Zeiten geschwelgt. Bei der Zusammenkunft im Brauhaus wurden am Abend Lose für eine Tombola verkauft, die aus Spenden von Schweinfurter Geschäftsleuten zusammengestellt worden war.