Dreimal ausverkauft, begeisterte Besucher und eine Freundschaft: Die erstmalige Zusammenarbeit des Schweinfurter Thalia-Chors mit den Schwebheimer Theaterkracken hat sich mehr als gelohnt. Entstanden ist das Konzert-Projekt mit dem passenden Titel "Let me Entertain you" durch Beziehungen, nicht wie Moderatorin Maren Thore augenzwinkernd erläuterte, weil auch die Kracken im weitesten Sinne zur Familie der Singvögel gehören. Das Fazit nach den drei umjubelten Konzerten im Schwebheimer Bürgerhaus und im Augustinum fällt durchweg euphorisch aus: "Inspirierend" nennen Jutta Keller und Marlene Ludwig von den Theaterkracken die spannende Zusammenarbeit; eine tolle, intensive Erfahrung befindet auch Chorleiterin Monika Oser.
Das fast zweistündige Konzert mit bekannten deutschen und britischen Songs "garniert" mit spielfreudigen Theaterkracken feiert das Leben und macht einfach gute Laune. Spannend, mitunter sperrig und ziemlich genial: Die Songauswahl von Rammstein, Peter Fox, den Toten Hosen, Elton John, Robbie Williams bis hin zu Adele, grandios interpretiert von den 32 schönen Stimmen des Thalia Chores, ist wie geschaffen, die facettenreiche Bandbreite des Chores ins rechte Licht zu rücken. Mal a cappella, dann wieder begleitet von Klavier (Bastian Späth), Cajon (Michael Bamford) oder rhythmischen Beatbox (Caspar Kirsch) reihten sich die klanglichen Höhepunkte aneinander. Wenn überhaupt ragte das eindringliche, von den reinen Frauenstimmen getragene "Creep" von Radiohead heraus, vielleicht weil die Theaterkracken es mit ihrem ausdrucksstarken Tanz zum akustisch-visuellen Gesamtkunstwerk gestalteten.
Gänsehaut-Feeling
Solistisch sorgte Tenor Dieter Stula, begleitet von Kevin Pfister am Klavier mit einer ungewöhnlichen Lindenberg-Interpretation und dem ultimativen Liebessong "Have I told you lately" für Gänsehaut-Feeling. Verpackt im Theaterstück offenbarte sich dann die Quintessenz des musikalisch-dramaturgischen Projektes: Das Leben ist zwar nicht immer einfach, aber doch schön im freundschaftlichen Miteinander. Nach einem vergnügt inszenierten Bond-Medley aller Akteure endete dann das erste, aber hoffentlich nicht letzte Gemeinschaftsprojekt von Thalia und Theaterkracken mit dem Klassiker "Music". Um es mit den ebenfalls interpretierten Sportfreunden Stiller zu sagen "Applaus, Applaus", der mit den großartigen Zugaben "Skyfall" und "Bohemian Rhapsody" belohnt wurde.
