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Wipfeld: Großes Interesse für Wipfelds Mainfähre und ihre Geschichte

Wipfeld

Großes Interesse für Wipfelds Mainfähre und ihre Geschichte

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    Walter Schneider brachte seine Bewunderung für die Fährleute und deren Wissen zum Ausdruck.
    Walter Schneider brachte seine Bewunderung für die Fährleute und deren Wissen zum Ausdruck. Foto: Stefan Menz

    "Hol rüber" So startete der 1981 gedrehte Film über die Wipfelder Fähre und die letzte Fährerfamilie Zeißner. Er wurde einst vom Bayerischen Rundfunk und nun 40 Jahre später im Theatersaal des Antonia-Werr-Zentrums in St. Ludwig gezeigt. Der Film und der von Kreisheimatpfleger Stefan Menz moderierte Austausch über Wipfelds Vergangenheit und Zukunft zogen rund 200 Menschen aus Wipfeld und den umliegenden Ortschaften an.

    Die Teilnehmer brachten viele unterhaltsame, aber auch wehmütige und nachdenklich stimmende Erinnerungen zur Veranstaltung mit. So gab Otto Selzam zu bedenken, dass der Fährbetrieb früher vier Familien ernährte, während er heute rote Zahlen schreibt. Bürgermeister Tobias Blesch gab einen kleinen Einblick, was sich der Staat und die Gemeinde den Erhalt der Fähre kosten lassen.

    Rainer Kestler erzählte, wie sein Großvater Alfons Zeißner einst im Main Fische fing. Der Fischfang war ein guter Nebenerwerb für die Fährleute, doch die Anzahl der Fische nahm im Laufe der Jahre stetig ab. "Wir Kinder lieferten den frischen, unverpackten Fisch noch am selben Tag aus und bekamen zehn Pfennig pro Auslieferung. Heute wäre das alleine schon wegen der Hygienevorschriften nicht mehr möglich", so Kestler.

    Der im Foto als Redner zu sehende Walter Schneider brachte seine große Bewunderung für die Fährleute und deren Wissen zum Ausdruck: "Franz Zeißner konnte z.B. bis auf wenige Zentimeter das Hochwasser vorhersagen." Wie bereits im Film erhoben auch bei der Veranstaltung in St. Ludwig kaum Frauen das Wort. Eine jedoch war Christine Knoblach, Tochter des im Film dargestellten Hans Zeißner. Sie berichtete von Gesprächen im Kreis der Familie, in denen ihr Vater die Begradigung des Mains zum Bau des Main-Donau-Kanals kritisierte, weil er negative Auswirkungen auf die Umwelt befürchtete.

    Dem Wipfelder Dorfhistoriker Jürgen Köblitz gelang es, die Geschichte aller Wipfelder Fährerfamilien bis in das Jahr 1490 zurückzuverfolgen. Alle, die den Film- und Gesprächsabend in St. Ludwig verpasst haben, können diesen Rückblick zusammen mit einigen historischen Fotos – inklusive dem hier abgebildeten – demnächst im Wipfelder Literaturhaus ansehen.

    Von: Rosie Füglein für die Gemeinde

    Das Foto zeigt die Fähre auf gefrorenem Main.
    Das Foto zeigt die Fähre auf gefrorenem Main. Foto: Stefan Menz
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