Damit gehen im von der Verkaufsfläche her mit Abstand größten Ladengeschäft der Stadt die Lichter aus. Und diesmal handelt es nicht um eine Einkaufsmöglichkeit in der vom Stadtrat besonders geschützten Innenstadt, sondern um einen großen Markt an der Peripherie.
Betroffen von der Schließung ist nicht nur das Möbelzentrum in Gerolzhofen an der Adam-Stegerwald-Straße, sondern Como gibt alle neun Filialen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg auf. Die Entscheidung dazu haben Geschäftsleitung und Gesellschafter mit Geschäftsführer Michael Felke bereits im Februar getroffen. Das geht aus einer Pressemitteilung aus der Zentrale in Sohren im Rhein-Hunsrück-Kreis hervor, die Como dieser Zeitung auf Anfrage übermittelte.
Danach gibt die Firma die operative Tätigkeit im Möbelhandel komplett auf. Als Gründe führt das Haus anhaltende Konsumzurückhaltung in Deutschland, verbunden mit fehlenden Perspektiven auf Besserung in der Zukunft an.
In einem Schreiben an Kunden des Gerolzhöfer SB-Marktes heißt es, der rücksichtslose Verdrängungswettbewerb in der Möbelbranche lasse der Firma keine andere Wahl, als den SB-Möbel Sparmarkt besenrein leer zu räumen und den Standort Gerolzhofen nach über 20 Jahren Geschäftstätigkeit aufzugeben. An den Start ging die Firma in der Steigerwaldstadt unter der Bezeichnung Möbel Felke, bevor sie in Como-Möbelzentrum und dann in SB-Möbel Sparmarkt umbenannt wurde.
Die Geschäftsleitung gibt an, dass es sich um eine ordnungsgemäße Betriebsaufgabe handelt und somit alle vorliegenden und auch neue Aufträge inklusive Auslieferung bis zum 30. September zur Zufriedenheit der Kunden ausgeführt werden sollen.
Ein Blick in den Gerolzhöfer Möbelmarkt zeigt, dass noch immense Warenbestände in der weitläufigen Halle stehen. Diese sollen durch einen bereits angelaufenen Räumungsverkauf mit stark reduzierten Preisen abgesetzt werden.
In Gerolzhofen ist ein Team von fünf Mitarbeitern von der Schließung betroffen, insgesamt sind es bei Como 91 Arbeitsplätze. Die Geschäftsleitung arbeitet nach eigenem Bekunden intensiv daran, neue Mieter und Käufer für die Standorte zu suchen, um den qualifizierten Mitarbeitern die Möglichkeit eines neuen Arbeitsplatzes zu vermitteln. Gespräche mit mehreren Interessenten aus der Möbelbranche, aber auch aus anderen Branchen, seinen bereits im Gange, heißt es Sohren.
Von den Mitarbeitern in Gerolzhofen war dazu mit Hinweis auf das alleinige Auskunftsrecht des Stammhauses keine Aussage zu erhalten.