Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Schweinfurt: Gründergeist in Zeiten von Corona

    • |
    • |
    Bei individualisierten Webinaren sollen Kunden alleine oder in kleinen Gruppen mithilfe von Präsentationen wichtige Inhalte zu Zoom oder Microsoft Teams vermittelt werden.
    Bei individualisierten Webinaren sollen Kunden alleine oder in kleinen Gruppen mithilfe von Präsentationen wichtige Inhalte zu Zoom oder Microsoft Teams vermittelt werden. Foto: Sarah Rohrer

    "Man braucht nicht viel Geld, um Unternehmensgründungserfahrung zu sammeln", sind sich Daniel Gran, Nick Lehmacher, Jannick Lieb, Marcel Schöckel und Tobias Geßler einig. Die Studenten der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg machen ihren Bachelor unter anderem in den Fächern Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Elektro- und Informationstechnik und versuchen sich seit dem 27. November im Zuge des Fünf-Euro-Business-Wettbewerbs auch als Unternehmensgründer.

    "Native-Tutors" heißt ihr Projekt und angeboten wird, wonach in der jetzigen Zeit durchaus Bedarf bestehen dürfte: Webinare für Personen, die noch nicht viel Erfahrung mit Conference Calls via Zoom oder Microsoft Teams sammeln konnten.

    Die Zielgruppe sind dabei vor allem Professoren an Hochschulen, Lehrer und Unternehmen. In all diesen Bereichen findet in der momentanen Pandemie die Kommunikation vermehrt online statt, wobei unterschiedliche Erwartungen und Voraussetzungen an die jeweiligen Programme und Nutzer gestellt werden. Es gehe vor allem darum, versteckte oder bisher unbekannte Funktionen dem jeweiligen Kunden und seinen Bedürfnissen nahezubringen und ihn in deren Verwendung zu schulen.

    Klasse kann in Kleingruppen aufgeteilt werden

    Während Dozenten beispielsweise die Umfragefunktion hilfreich finden dürften, mit der Stimmungen der Gruppe zu bestimmten Fragen im Vorfeld der Diskussion eingeholt werden können, profitieren Lehrer von der Nutzung von "Breakout Rooms", womit die 30 Teilnehmer einer Klasse problemlos in Kleingruppen aufgeteilt werden können, in denen ein ungestörtes Arbeiten an unterschiedlichen Aufgaben möglich wird. Bei Unternehmen kann der Fokus auf der Durchführung wirksamer Präsentationen, der Kontakterweiterung oder auch der Frage liegen, wie man Kunden virtuell zur richtigen Online-Konferenz führt.

    "Das Produkt haben wir schon, jetzt versuchen wir Kunden zu akquirieren", erklären die fünf Jungunternehmer. Ihr Angebot besteht aus 90-minütigen Webinaren – online gehaltene Seminare, die Interaktionen und Fragen zulassen, die bekannte und unbekanntere Funktionen, die Zoom oder Microsoft Teams anbieten, abdecken. Ein Skript und die Möglichkeit der Kontaktaufnahme, falls sich im Nachhinein Fragen ergeben sollten, runden das Produkt ab.

    Seit 1999 haben etwa 3200 Studierende teilgenommen

    Die Studentengruppe ist nicht die einzige die sich mithilfe des "5-Euro-Business" an der Unternehmensgründung versucht. Seit 1999 gibt es den Wettbewerb, seitdem haben sich an zehn verschiedenen Hochschulstandorten in Bayern mit der Unterstützung von Wirtschaftspaten und fünf Euro Startkapital etwa 3200 Studierende an der Verwirklichung ihrer Projekte versucht.

    Die Native Tutors (von links) Nick Lehmacher (Student FAU), Jannik Lieb (Student FAU), Daniel Gran (TH Nürnberg) und Marcel Schöckel (Student FAU), sind mit den digitalen Medien aufgewachsen und fühlen sich im Umgang mit ihnen quasi heimisch.
    Die Native Tutors (von links) Nick Lehmacher (Student FAU), Jannik Lieb (Student FAU), Daniel Gran (TH Nürnberg) und Marcel Schöckel (Student FAU), sind mit den digitalen Medien aufgewachsen und fühlen sich im Umgang mit ihnen quasi heimisch. Foto: Sarah Rohrer

    "Bis jetzt haben wir nur einen Euro für die Domain gebraucht. Das zeigt, dass man nicht viel Geld braucht, um Gründungserfahrung zu sammeln", meint Daniel Gran. Auch sonst haben sie ihre Idee den Umständen der Zeit angepasst: "Andere Teams haben jetzt zum Teil große Probleme, da die Impulskäufe wegfallen."

    Der Wettbewerb findet während der Weihnachtszeit statt, deshalb erfolge der meiste Verkauf der kreierten Produkte oftmals über die Weihnachtsmärkte. Die fünf sehen sich mit einem anderen Problem konfrontiert, vor dem ihre Wirtschaftspaten gewarnt hatten: Es könne schwierig sein Bildungsunternehmen und Firmen anzusprechen, die sich auf das Produkt einlassen.

    Erfolgreiche Gründungen sind durch den Wettbewerb entstanden

    "Die Lehrer finden sich schon irgendwie zurecht", sei ein oft gehörter Satz der Schulleitungen gewesen. Es fehle das Verständnis, wie wichtig es sei, die Funktionen beim Einstieg einmal richtig erklärt zu bekommen. "Irgendwann wird’s wahrscheinlich funktionieren", meint Daniel Gran, "aber es ist wie beim Lernen einer Sprache: Es macht einen Unterschied, ob ich mich in ein Land stelle und die Sprache aufschnappe oder ob ich sie vorher aktiv im Unterricht gelernt habe".

    Die Studenten blicken jedoch positiv in die Zukunft. Durch den Wettbewerb seien bereits viele erfolgreiche Gründungen entstanden. Zudem konnten alle viel dazu lernen. Auch mit der Gruppe hätten sie Glück gehabt. Die Kommunikation klappe hervorragend, Deadlines würden eingehalten und Probleme besprochen. Selbst wenn der Wettbewerb am 15. Januar ohne Siegerpreise von bis zu 1800 Euro zu Ende gehen sollte. An Native-Tutors oder einer anderen Idee wolle man in diesem Team auf jeden Fall weiterarbeiten.

    Zusätzliche Informationen zu den Webinaren gibt es unter https://native-tutors.de/

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden